OPEC kapituliert
12.02.2006; Author: Hans - Josef Fell

Die OPEC steht kurz davor, die weiße Fahne zu hissen. Die Erdölförderung kann nicht weiter gesteigert werden, es wurden sogar Stimmen laut die Förderung einzuschränken.

Auffallend ist, dass dies nur wenige Tage geschieht, nachdem in Kuwait darüber spekuliert wird, dass die Erdölreserven Kuwaits um 100 Prozent überbewertet sind, sowie bekannt wurde, dass die Förderung im größten Erdölfeld Kuwaits zurückgeht.

Mehr noch: Die Hilflosigkeit der OPEC ist auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass es mittlerweile deutliche Hinweise darauf gibt, dass auch Saudi-Arabien an die Grenzen seiner Fördermöglichkeiten gestoßen ist. Auch das größte saudische Erdölfeld Ghwar soll nach Insiderinformationen bereits im Förderrückgang sein. Über die Förderrückgänge in Indonesien wird hingegen schon gar nicht mehr spekuliert. Längst ist bestätigt, dass das OPEC-Land Indonesien sich mittlerweile zu einem erdölimportierenden Land entwickelt hat.

Zugleich steigt die globale Nachfrage nach Erdöl unaufhörlich. Die Welt ist auf begrenzte Erdölressourcen nicht eingestellt. Entweder passt sich die Nachfrage durch Energiesparen und Umstieg auf Erneuerbare Energien schnell an oder die Weltwirtschaft wird über explodierende Ölpreise und einer daraus folgenden Depression zu einer schnellen Anpassung gezwungen. Die Gewinne der Mineralölkonzerne erreichen schon jetzt nie gekannte Höhen. Exxon Mobil macht 100 Millionen Dollar Gewinn am Tag. Dieser Gewinn ist so hoch, dass er nicht mehr investiert werden kann, da geeignete Förderstätten fehlen. Doch statt in erneuerbare Energien zu investieren werden diese Krisengewinne für Dividenden oder Aktienrückkäufe ausgegeben. Zahlen darf dies der kleine Verbraucher.

EU, Bundesregierung, Länder und Kommunen sind dazu aufgerufen, Notfallpläne und Strategien zu entwickeln, um eine sichere und bezahlbare Energieversorgung ihrer Bürger auch in Zukunft zu gewährleisten. Die einzigen wirksamen Lösungen die auch das Klima schützen sind Energiesparen und erneuerbare Energien. Die Kommunen sollten nicht darauf warten, bis die trägen staatlichen Ebenen über ihnen endlich mit der Arbeit beginnen.