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21.11.2016
Die Reichweitenangst der Fahrer von Elektroautos

Die Angst mit leerer Batterie im Nirgendwo hängenzubleiben wird eifrig geschürt.

21.11.2016
741 Fahrer, 240.000 Fahrten,
2,3 Millionen km

Die Studie des Verkehrsinstitut der Technischen Universität Dänemarks entlarvt die offiziellen Verbrauchsangaben auch bei Elektroautos als zu optimistisch.

27.11.2016
Förderung für Elektro Autos kommt 2017

Wer sich nächstes Jahr ein Elektro-Auto kauft bekommt die Förderung und ein grünes Nummernschild..

741 Fahrer, 240.000 Fahrten,
2,3 Millionen km
verfasst von DI Helmut Waltner am 21.11.2016

Die Studie des Verkehrsinstitut der Technischen Universität Dänemarks entlarvt die offiziellen Verbrauchsangaben auch bei Elektroautos als zu optimistisch.

Untersucht wurde der Energie (Strom) - Verbrauch in Abhängigkeit von der durchschnittlichen Geschwindigkeit in den verschiedensten Verkehrssituationen.

Verbrauch-Durchschnitt

Die Kurve hat ein deutliches Minimum bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca 55 km/h - darüber steigt der Verbrauch erwartungsgemäß an.

Erklärungsbedürftig ist der hohe Verbrauch bei niederer Geschwindigkeit.

Aus dem Diagramm darf man natürlich nicht herauslesen, dass ein Elektroauto, das mit konstant 30 km/h fährt, mehr Energie verbraucht als zB. mit 60 km/h.
Der Wert im Diagramm bedeutet, dass das Auto mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fährt, auch im Stau steht, immer wieder beschleunigen muss und letzlich im Durchschnitt mit 30 km/h unterwegs ist.
Letzlich sind für den höheren Verbrauch bei niedrigeren Geschwindigkeiten die Nebenverbraucher (Beleuchtung, Heizung etc.) verantwortlich, der umso stärker ins Gewicht fällt je länger das Auto unterwegs ist.

Für E-Auto Fahrer gilt daher einmal mehr:

Mitschwimmen mit dem Verkehr, vorausschauendes und somit moderates Fahren, Rekuperation ausnützen sowie Vermeiden hoher Geschwindigkeiten jenseits von 130 km/h.
Zwischensprints an der Ampel und im Zuge von Überholvorgängen, die ein E-Auto mit Leichtigkeit schafft, wirken sich wenig auf die Durchschnittsgeschwindigkeit und somit auf den Energieverbrauch aus.
Und vor allem: möglichst rasch wieder an die Steckdose.

Resumè aus der Faktenlage

Bei den meisten E-Autos wird als Durchschnittsverbrauch für 100 gefahrene Kilometer ein Wert von 15 kWh angegeben. Dieser Wert ist um den Betrag zu erhöhen den Nebenverbraucher beanspruchen und der in den Prospektangaben - genauso wie bei den Verbrennungsmotoren - nicht enthalten ist.
Da Elektroautos keine kostenlose Abwärme zur Verfügung haben wie Verbrennungsmotoren, benötigen diese im Winter zusätzlich Energie.

Die Tabelle endet bei 100 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, die man auch bei flotter Autobahnfahrt kaum erreichen kann.
Nimmt man daher als Durchschnitts-Verbrauch einen Wert von 20 kWh für 100 km an, so kann man einen weiten Bereich abdecken, der für die meisten Fahrsituationen ausreichen wird.

Vergleich der Energiekosten Verbrenner und Elektroauto.

Verbrenner Verbrauch: 6 ltr/100km im Prospekt, tatsächlich 10 ltr/100km:
Kosten für 100 km: 11 Euro (für Benzin-Oberklassefahrzeug).
Elektroauto Verbrauch: 15 kWh/100km im Prospekt, tatsächlich 20 kWh/100km:
Kosten für 100 km:   4 Euro (Haushaltsstrom).

Die Ziffern sprechen für sich - eine weitere Preisreduktion könnte man erreichen, wenn das E-Auto von der eigenen Photovoltaikanlage aufgeladen wird.