Österreich Nachzügler beim Klimaschutz
Quelle: DiePresse vom 07.12.2007

Auf dem Klimaschutz-Index belegt Österreich den schwachen 37. Platz

Österreich ist im Kampf gegen die Erderwärmung kein Vorreiter. Der Klimaschutz-Index 2008, der 56 Länder nach ihren CO2-Emissionen, Emissions-Levels und politischen Anstrengungen für den Klimaschutz bewertet, weist die Alpenrepublik lediglich auf Platz 37 aus. Spitzenreiter ist nach wie vor Schweden vor Deutschland.

Österreich gewann im Vergleich zum Vorjahr zwar zwei Plätze, ist laut Angabe der befragten Experten bei den Emissions-Trends aber einer der absoluten Nachzügler. Im Klimaschutz-Index 2006 hatte die Alpenrepublik noch Platz 28 belegt. Die Gründe für den Rückfall sind vielfältig. Einerseits steige der Energieverbrauch auf dem Industriesektor, andererseits nahm laut Expertenmeinung vor allem der CO2-Ausstoß im Verkehrsbereich stark zu. Die Erreichung des Kyoto-Ziels sei damit in weite Ferne gerückt.

Alleine ist Österreich damit aber bei weitem nicht. "Kaum ein Staat ist auf dem Weg, den wir brauchen, um insgesamt die globale Temperaturerhöhung unter zwei Grad zu halten und eine globale Klimadestabilisierung zu vermeiden", erklärte der Direktor des Climate Action Network Europe (CAN), Matthias Duwe. Erfreulich sei lediglich die Bewertung einiger wesentlicher Schwellenländer. Mexiko (4.), Indien (5.) und Brasilien (8.) landeten allesamt im Spitzenfeld, Russland dagegen nur auf Platz 50.

Schlusslicht der Rangliste ist Saudi-Arabien, unmittelbar davor liegen wegen ihren fehlenden politischen Initiativen zum Klimaschutz die USA und Australien, wo der neue Premierminister Rudd als erste Amtshandlung das Kyoto-Protokoll unterzeichnet hat.

Damit sind die USA der einzige Industriestaat, der sich dem bis 2012 laufenden Abkommen zu einer verbindlichen Senkung der Treibhaus-Emissionen nicht angeschlossen hat.

(APA)