Förderung von Solarstrom in Österreich ein Megaskandal
Quelle: APA vom 3.7.2011, Büro Landesrat Anschober, Mag. Sandra Urban

Kommende Woche bringt die Entscheidung, ob Österreich bei Solarstrom Schlusslicht in der EU bleibt und damit die Energiewende weiterhin politisch gezielt verhindert wird.

Bayern hat 5 Prozent, Tschechien 3,3 Prozent, Deutschland 2 Prozent, Italien 1,3 Prozent, Belgien 0,9 Prozent Anteil an Solarstrom am Gesamtstromverbrauch.
Und der selbsternannte Umweltvorreiter Österreich beschämende 0,14 Prozent.

Oberösterreichs Energie- und Umweltlandesrat Rudi Anschober übt vehemente Kritik: "Das ist energiepolitisch und wirtschaftspolitisch ein Megaskandal. Ein wesentlicher Teil grüner Technologien, die die Leitindustrie des 21.Jahrhunderts sein werden, wird in Österreich durch Deckelung auf minimalstem Niveau im Ökostromgesetz politisch motiviert klein gehalten. Das schadet dem Klimaschutz, das schiebt die Energiewende auf die lange Bank und das ist zutiefst technologie- und wirtschaftsfeindlich. Denn Österreich kappt sich damit von der Entwicklung einer Zukunftstechnologie ab und verspielt die Chance auf 10.000de neue grüne Jobs. Denn ohne Heimmarkt keine Arbeitsplätze."

Nächste Woche wird vom Nationalrat über die Novellierung des Ökostromgesetzes entschieden. Anschober:
"Der vorliegende Entwurf bringt zwar Verbesserungen, erfüllt aber weitaus nicht die Erfordernisse. Denn die Deckelung soll bleiben, damit soll das politisch motivierte Kleinhalten bleiben und auch die überbordende Verbürokratisierung der Genehmigungsverfahren soll bleiben." Anschober fordert daher ein umfassendes Nachbessern des Entwurfes vor allem bei der Förderung von Solarstrom: "Die Barrieren für BürgerInnen, die in Solarstrom investieren wollen, müssen weg. Der Deckel muss genauso fallen wie die Überbürokratisierung. Das wird zur entscheidenden Nagelprobe!"