Elektromopeds im Vormarsch
Quelle: Salzburger Nachrichen v. 19.4.2007

Kein Lärm, keine Abgase: E-Mopeds können eine Klimaschutz-freundliche Alternative sein. 50 bis 70 Kilometer fahren mit dem „E-Racer“ kostet nur 50 Cent. In China sind bereits zwei Millionen E-Mopeds unterwegs.
Salzburgs Grüne fordern ein Netz von Stromtankstellen.

Der Wunsch nach Mobilität sollte in Zukunft weitgehend emissionsfrei erfüllt werden, fordern Salzburgs Grüne, die dabei keineswegs dem erschöpfenden Fußmarsch das Wort reden: "Elektro-Mopeds ermöglichen kraftsparendes wie flottes Vorankommen und stehen in puncto Fahrkomfort ihren stinkenden, knatternden, benzinbetriebenen Zweitakt-CO2-Schleudern um nichts nach".
Der Verkehr zählt zu den Hauptverursachern der klimaschädigenden CO2-Emissionen, weshalb Salzburgs Grüne hier auch einen der vielen notwendigen Klimaschutzhebel ansetzen wollen. Am unkompliziertesten lässt sich Elektro-Mobilität bei den Mopeds umsetzen, hier kommt auch der Fahrspaß nicht zu kurz: Elektro-Mopeds erreichen – wie ihre konventionellen Geschwister – eine Spitzengeschwindigkeit von 45 Stundenkilometern und punkten wegen des hohen Drehmoments von Elektromotoren sogar mit besseren Beschleunigungswerten.

50 bis 70 Kilometer fahren kostet nur 50 Cent

Auch in finanzieller Hinsicht sind E-Mopeds durchaus attraktiv: Einmal "auftanken" kostet rund 50 Cent, die Reichweite dieser "Ladung" beträgt 50 bis 70 Kilometer, wie Adolf Landerl, Generalimporteur des Elektromopeds "E-Racer" erläutert. Die abgasfreie Fortbewegung ist zudem äußerst leise: Ein leises Surren ist alles, was der Elektromotor von sich gibt. Dass Elektromobilität durchaus alltagstauglich ist, beweist China, "dort sind rund zwei Millionen E-Mopeds unterwegs", so Landerl.

Reiter: „Brauchen flächendeckendes Netz an Stromtankstellen“

Damit der Umstieg auf Elektrofahrzeuge auch hierzulande attraktiv wird, müsste in weiterer Folge die dafür notwendige Infrastruktur bereitgestellt werden: "Es braucht ein möglichst flächendeckendes Netz an Stromtankstellen", fordert Reiter. Aufgrund des existierenden und wahrlich dicht geknüpften Stromnetzes sollte dies freilich kein großes Problem darstellen. Was möglich ist, zeigen andere Länder bereits vor: "Park & Charge" nennt sich das im deutschsprachigen Raum derzeit am weitesten verbreitete Stromtankstellen-Netz. Österreich ist dort derzeit mit zehn Tankstellen vertreten, in der doch etwas kleineren Schweiz – wo die Elektromobilität aber einen deutlich höheren Stellenwert hat – sind es bereits 110.

Zielgruppe für E-Racer sind vor allem junge Leute

"Eine mögliche Zielgruppe für das E-Moped sind jene, die derzeit herkömmliche Zweitakt-Mofas fahren, also in hohem Maß junge Leute im Alter von 15 bis 18 Jahren. In einem ersten Schritt müssten deshalb die Schulen mit Stromtankstellen ausgerüstet werden", fordert Reiter. "Damit erwischt man zumindest diese Zielgruppe für die E-Mopeds." Für Landerl, der derzeit am Aufbau eines Vertriebsnetzes für den "E-Racer" arbeitet, ist die Zielgruppe noch deutlich weiter gefasst: Im Grunde sei das Elektro-Moped für jeden geeignet, der auf kurzen Strecken – beispielsweise im Stadtverkehr - flott unterwegs sein möchte.

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