Deutsche Autobauer starten 2013 mit Elektroautos
Quelle: Associated Press vom 02.05.2010

Alle großen deutschen Autobauer außer Porsche arbeiten mit Hochdruck an marktfähigen Elektroautos. Ab 2013 kann der Kunde aus einem größeren Angebot wählen, falls die Hersteller ihre Termine halten. Erste Modelle sollen sogar schon Ende 2012 bei den Händlern stehen. Hier eine Liste der bisher bekannten Projekte deutscher Hersteller.

BMW

Bei BMW steht 2013 das erste reine Elektroauto in Großserie auf dem Programm. Das «Megacity Vehicle» soll für den Stadtverkehr konzipiert sein und in seiner Karosserie sollen leichte Kunststoffe zum Einsatz kommen. Daten über Reichweite oder Leistung gibt es noch nicht.
Derzeit betreibt BMW eine Testflotte von mehr als 600 Minis mit Elektroantrieb, die allerdings nur zwei Sitzplätze haben. Dazu soll ab nächstem Jahr eine Testflotte mit mehreren hundert Elektroautos auf Basis des 1er Coupé kommen. Bis 2020 will BMW den Anteil reiner Elektroautos an seiner Produktion auf 5 bis 15 Prozent steigern.

Daimler

Daimler will ab 2012 den Smart als Elektroauto in Großserie auf den Markt bringen. Mehrere Zehntausend Exemplare sollen dann pro Jahr gebaut werden. Bereits jetzt gibt es Elektrosmarts - im Lauf des Jahres soll ihre Zahl auf rund 1.000 steigen - die allerdings nicht verkauft sondern nur gemietet werden können. Sie haben eine Reichweite von rund 135 Kilometern.
Ab Ende 2010 soll es einige hundert Test-Exemplare der A-Klasse als Kleinserie mit Batterieantrieb geben, die aber nicht in den Verkauf gehen. Dazu kommen 200 elektrisch betriebene Exemplare der B-Klasse. Anders als die meisten aktuellen Konzepte für Elektroautos sollen sie ihre Energie nicht aus Batterien sondern aus einer Brennstoffzelle beziehen. Die Leistung liegt bei 136 PS, die Reichweite bei 400 Kilometern. 2015 soll das Auto beim Händler stehen.
Ab 2013 will Daimler zudem zusammen mit dem chinesischen Konzern BYD ein Elektroauto einer neuen Marke auf den chinesischen Markt bringen. Es soll viersitzig und größer als der Smart sein.

Audi

Audi will das erste serienmäßige Elektroauto 2012 bauen. Anders als Daimler und BMW fangen die Ingolstädter aber am oberen Ende ihrer Produktpalette an. Der e-tron soll als Sportwagen mit Preisen im sechsstelligen Bereich starten. In Leistung und Reichweite wird das Auto wohl in ähnlichen Bereichen liegen wie ein 2009 auf der Frankfurter Automesse IAA vorgestelltes Showcar. Es hatte 313 PS und eine Reichweite von rund 230 Kilometern. Im Kleinwagenbereich denkt Audi über eine Elektroversion des A1 nach.

Volkswagen

Für VW ist 2013 das Startjahr der Elektromobilität. Zunächst kommt die Strom-Version des Kleinwagens Up, es folgen E-Golf und E-Jetta. Mit dem E-Lavida ist ein Extra-Modell für China geplant, möglicherweise schon früher. VW geht davon aus, dass die chinesischen Megastädte den Durchbruch für E-Autos bringen werden. Dort sind die Luftprobleme dramatisch, außerdem sind die Kunden durch Millionen strombetriebener Mopeds an Elektroantriebe gewöhnt. Bis 2018 will VW weltweiter Marktführer bei Elektroautos sein. Drei Prozent des Gesamtabsatzes sollen dann Elektroautos ausmachen.

Ford

Ford will 2012 den Focus mit Batterieantrieb in Deutschland einführen. Schon 2011 soll ein Ableger des Stadtlieferwagens Transit mit Strom laufen.

Opel

Opel will neben dem geplanten Strom-Ampera einen Kleinstwagen mit reinem Elektroantrieb bauen und die neuen Elektroautos auch so bald wie möglich in Europa produzieren. Der Ampera ist die deutsche Variante des Volt. Das Modell fährt rein mit Strom, ist aber kein reines Elektroauto, weil ein kleiner Benzinmotor die Batterie regelmäßig auflädt. In den USA soll der Volt 2011 auf den Markt kommen. Ein Datum für ein lupenreines Opel-Elektroauto gibt es noch nicht.

Porsche

Der Sportwagenbauer hat keine konkreten Pläne für ein reines Elektroauto.