REWE mit Ökostrom in Sachen Klimaschutz
Die große deutsche Lebensmittel-Kette stellt ihren Stromverbrauch auf neue Beine.
Nicht nur in der Vermarktung von Lebensmitteln, sondern auch in Sachen Klimaschutz geht die REWE Group neue Wege.
Die komplette Energieversorgung der Märkte und Reisebüros in Deutschland wird auf Grünstrom umgestellt. Damit setzt die
REWE Group als erstes großes deutsches Unternehmen auf einen Mix aus 100 Prozent erneuerbaren Energien (Wasser, Wind und Biomasse).
Die Umstellung betrifft den gesamten Energiebedarf in bundesweit über 6.000 Märkten (REWE, PENNY, toom BauMarkt, B1 Discount
Baumarkt, ProMarkt), Reisebüros (ATLAS Reisen, DER Reisebüros) und Lagern.
Ziel der Unternehmensgruppe ist es, den Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien europaweit auszubauen.
Laut eigenen Angaben bezieht die REWE Group in Deutschland pro Jahr knapp zwei Terawattstunden Strom und benötigt damit mehr Energie als alle Privathaushalte der Stadt Köln, dem Sitz der Unternehmensgruppe, zusammengenommen. Die dadurch freigesetzten CO2-Emissionen durch fossile und sonstige Energieträger beliefen sich auf knapp 600.000 Tonnen pro Jahr. Durch den Wechsel zu Grünstrom wird die REWE Group zum derzeit größten Stromabnehmer aus erneuerbaren Energien in Deutschland. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aus dem Jahr 2000 schreibt bislang lediglich einen Grünstromanteil von 15 Prozent an der Stromversorgung vor. Mit der freiwilligen Erhöhung auf 100 Prozent setzt die REWE Group einen deutlichen Impuls für den Energiemarkt, den Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien zu erhöhen.
Bezogen wird der Grünstrom über den unabhängigen Energiedienstleister EHA (Energie-Handels-Gesellschaft) mit Sitz in Hamburg. Dieser unterstützt REWE darüber hinaus bei Maßnahmen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz. So stellt eine spezielle Datenstruktur der EHA für jeden teilnehmenden REWE Markt aktuelle Verbrauchsdaten und Vergleichskennzahlen bereit, mit deren Hilfe zeitnah auf etwaige Energie-Leistungsspitzen reagiert werden kann. Über ein Organisationshandbuch werden die Mitarbeiter in den Märkten angeleitet, technische Anlagen effizient zu bedienen und zu warten. Ausgewählte REWE Märkte wurden bereits mit Energiemonitoren ausgestattet, mit denen der Stromverbrauch elektrischer Geräte im Markt gemessen und kontrolliert werden kann. Damit sollen auch die Mitarbeiter für das Thema Energieeinsparung sensibilisiert werden. (NR.NET/as)
Dazu einige Anmerkungen:Der Kauf von Ökostrom ist sicherlich positiv zu werten, wobei aber sichergestellt sein muss, dass dieser Ökostrom tatsächlich erzeugt wurde - aber das Gegenteil soll niemandem unterstellt werden.
Jedoch: Der Anteil von Ökostrom an der Gesamtproduktion wird dadurch nicht mehr. Der Ökostrom wird nur aus dem Netz genommen - fehlt demnach dort.
Die übrigen Stromabnehmer müssen sich also mit dem verbleibendem Strom aus Atom- bzw. kalorischen Kraftwerken begnügen.
Die Absicht von REWE ist demnach als ein positives Signal zu bewerten, so richtig greifen wird die Methode aber erst, wenn die Stromanbieter mit der Erzeugung von Ökostrom nicht mehr nachkommen - erst dann werden neue Kraftwerke für Ökostrom gebaut werden müssen.
Ein Problem bleibt natürlich bestehen:
Die Umwandlung von Atomstrom in Ökostrom.
Diese Methode wird uns - weil praktisch nicht zu kontrollieren - wohl noch lange befassen.