Der Klimawandel bedroht die Existenz des Wilkins-Schildes - einer gigantischen Treibeis-Platte in der Antarktis
Besonders zugespitzt hat sich die Lage, nachdem Ende Februar ein riesiger Eisberg abgebrochen ist.
Gletscher fließen langsam talwärts. Wenn sie die Küste erreichen, bricht das Eis nicht sofort ab, sondern bildet zunächst eine Eisplatte. Diese Platten, die weiterhin fest mit dem Gletscher verbunden sind, bezeichnet man als Schelfeis. An den äußersten Spitzen von Schelfeis brechen immer wieder Eisberge ab. Diesen Vorgang bezeichnet man als ''kalben''.
Aktuell zerbröckelt ein Schelfeisblock am sogenannten Wilkins-Schild, einer Treibeis-Platte, die etwas größer ist als Oberösterreich. Der Wilkins-Schild liegt 1.600 Kilometer südlich von Feuerland.
Das am 28. Februar abgebrochene Teilstück ist 41 Kilometer lang und 2,4 Kilometer breit (ca. 100 Quadratkilometer, was in etwa der Fläche von Linz entspricht). Dadurch ausgelöst ist dann eine Eisfläche von der Größe Wiens auseinandergebrochen. Nach Einschätzung der US-Wissenschaftler droht in naher Zukunft der Verlust des halben Wilkins-Schildes, weil dieser nun nur noch von einem schmalen Eisstreifen zusammengehalten wird.
"Für diese Saison ist das Spektakel vorbei"
Da der Sommer auf der Südhalbkugel nun endet, erwarten die Forscher in den kommenden Monaten keine Zuspitzung der Entwicklung. "Für diese Saison ist das Spektakel vorbei", sagte der NSIDC-Forscher Ted Scambos. Im kommenden Jänner werde zu beobachten sein, ob der Wilkins-Schild sich weiterbewege.
Quelle: diepresse v.26.03.2008