Krankheit Klimawandel

Die Klimaerwärmung hat massive Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen in Europa

Die Klimaerwärmung hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) massive Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen in Europa. Allein 35.000 Menschen seien wegen der Hitzewelle im Sommer 2003 gestorben, berichtete die WHO am Montag, den 5.Dezember 2005 auf der UN-Klimakonferenz in Montreal. Von den 15 größeren Fluten des Jahres 2002 seien in Europa rund eine Million Menschen betroffen gewesen, 250 seien gestorben.

35.000 Tote nach Hitzewelle im Sommer 2003

Mit den höheren Temperaturen gebe es auch mehr Krankheitserreger in Lebensmitteln. So klettere die Zahl der an Salmonellen erkrankten Menschen mit jedem Grad Temperaturerhöhung über eine Woche hinweg um fünf bis zehn Prozent. Die Zeit des Pollenflugs habe sich in den vergangenen 30 Jahren um zehn bis elf Tage verlängert.

Dies zeige, dass der Klimawandel Auswirkungen auf Menschen in allen europäischen Ländern habe, unabhängig von der Wirtschaftsleistung des jeweiligen Staates, schreibt die WHO. Auch die von Zecken übertragenen Erreger der Lyme-Borreliose und der Hirnentzündung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) breiten sich weiter aus. Die Keime wurden laut WHO bereits in Schweden und Tschechien entdeckt.

Hamburger Forscher: Klimawandel so rasant wie nie

Im Rahmen des internationalen Workshops "Klimazukunftsszenarien und ihre Verwendung für Impaktstudien" präsentieren Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Meteorologie (MPI-M) ihre neuesten Modellrechnungen für die im 21. Jahrhundert zu erwartenden Klimaveränderungen. Die Wissenschaftler am Hamburger MPI-M prognostizieren, dass sich das Klima in den kommenden hundert Jahren so schnell ändern wird wie noch nie.

Weltweiter Temperaturanstieg bis zu vier Grad möglich

Die globale Temperatur könnte nach den Berechnungen des MPI-M bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu vier Grad steigen, der Meeresspiegel um durchschnittlich bis zu 30 Zentimeter. Im Sommer rechnen die Wissenschaftler daher unter bestimmten Bedingungen mit dem vollständigen Abschmelzen des Meereises in der Arktis. Für Europa wird eine Zunahme von trockeneren und wärmeren Sommern erwartet, aber auch mehr extreme Hochwasserereignisse durch Starkniederschläge. Die Ergebnisse der Hamburger Klimaforscher werden in den Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen (IPCC - Intergovernmental Panel on Climate Change) einfließen, der etwa alle fünf Jahre im Auftrag der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) und des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) den Regierungen als unabhängige Information zur Verfügung gestellt wird.