Das passiert, wenn wir die Klimaziele nicht erreichen. verfasst am 25.Jänner 2021

Um 3 bis 5 Grad war es in der letzten Eiszeit kälter. Doch das genügte um Europa unter einem hunderte Meter dicken Eispanzer zu begraben.

Der ORF Klimaexperte Marcus Wadsak hat sich darüber Gedanken gemacht und auch ein Buch geschrieben.

"Ein Anstieg um 3 Grad plus bedeutet eine radikal veränderte Welt."

Österreich wird sich verändern.
Die Politik ist sich dessen bewusst und hat sich ambitionierte Ziele gesetzt. Die EU hat erst im Dezember ihre Klimaziele nachgebessert. Bis 2030 sollen die Treibhausgase um 55 Prozent reduziert werden. Und die türkis-grüne Regierung hat sich auf eine Klimaneutralität bis 2040 festgelegt.

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Doch tatsächlich steigen die Treibhausgas-Emissionen in Österreich.

Die Landwirtschaft muss sich auf mehr Trockenheit und Wetterextreme einstellen. Verheerend werden die Folgen für die Forstwirtschaft und den Wintertourismus sein.
Die Erwärmung wird man ausserdem in den Städten am stärksten spüren, da die Abkühlung in der Nacht durch die Speicherwirkung der Verbauung erschwert wird.
Mit dem wärmeren Klima werden sich in Österreich auch Krankheitserreger breitmachen, die bisher weit entfernt waren.

Durch den Anstieg des Meeresspiegels, zufolge des Abschmelzens der Gletscher und der Eiskappen an den Polen, werden ganze Landstriche verschwinden. Andernorts wird sich Trockenheit ausbreiten und Wüsten immer weiter wachsen. Wieder andere Regionen werden durch starke Unwetter quasi unbewohnbar.

Marcus Wadsak sagt: "All das wird zu massiven Fluchtbewegungen führen."

Das Klima kippt  →

Und dann, wenn sich die Erde um mehr als 1,5 Grad erwärmt, wird es keinen Weg mehr zurückgeben. Das Klima wird kippen. "Das Tragische ist nicht, dass es um ein paar Grad wärmer wird. Sondern, dass es dann kein Ende der Erwärmung mehr geben wird."
So werden zum Beispiel die Permafrostböden auftauen und dadurch das im Eis eingeschlossene Methan freigesetzt - ein Treibhausgas, das wesentlich aggressiver ist als CO2. Es wird dann nicht nur wärmer, sondern immer schneller wärmer. Und es gibt keine Möglichkeit mehr das Klima zu stabilisieren.
"Wenn wir so weitermachen wie bisher, werden wir die Erde bis zum Ende des Jahrhunderts aus den Händen geben müssen."

So düster all diese Aussichten klingen, Marcus Wadsak ist trotzdem optimistisch. Der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen finde statt, mit dem Pariser Abkommen gelang fast 190 Staaten ein historisches Bekenntnis. Und: "Wir haben die Wissenschaft, die uns genau anleitet, was zu tun ist."