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Betreff: OTS0013 Weinzinger zu Emissionshandel: Mit dieser Einigung Kyoto-Ziel nicht erreichbar
Von: OTS Verteiler
Antwort an: OTS Dienst
Datum: 15.07.06 09:03
An: otsmail@apa.at

/OTS0013 5 II 0317 FMB0002 WI                       Sa, 15.Jul 2006/

/Politik/Umwelt/Klima/Industrie/Energie/EU/Grüne/

*Weinzinger zu Emissionshandel: Mit dieser Einigung Kyoto-Ziel nicht erreichbar*

Utl.: BM Pröll erneut vor Industrie in die Knie gegangen =

      Wien (OTS) - "Die gestern von BM Pröll bekannt gegebene Einigung für die zweite Phase des Emissionshandels ist eine Niederlage für den Klimaschutz und ein weiterer Kniefall des Ministers vor der Industrie", kritisiert Brigid Weinzinger, Abgeordnete der Grünen. Für die Periode 2008-2012 sollen Industrie und E-Wirtschaft insgesamt 32,8 Mio. Tonnen CO2-Zertifikate zugeteilt werden. Nur ein Bruchteil, nämlich 400.000 Tonnen, sollen versteigert werden, der Löwenanteil wird gratis zugeteilt. "Die Einigung bringt keinen Beitrag zur Erreichung des österreichischen Klimaschutzziels. Die Emissionen der am Emissionshandel teilnehmenden Unternehmen werden damit nämlich bis 2012 lediglich auf dem Niveau von 2004 eingefroren und nicht reduziert. Die Unternehmen leisten keinen Beitrag zum Kyotoziel", kritisiert Weinzinger.

Laut Klimastrategie müssen E-Wirtschaft und Industrie bis 2010 ihre Treibhausgasemissionen auf insgesamt 33 Mio. Tonnen CO2 reduzieren. Da aber nicht alle Unternehmen am Emissionshandel teilnehmen, müsste der neue Zuteilungsplan restriktiver sein, damit Industrie und E-Wirtschaft ihren Beitrag zum Kyotoziel leisten. Die am Emissionshandel beteiligten Unternehmen aus Industrie und E-Wirtschaft verursachten im Jahr 2004 32,7 Mio. Tonnen CO2-Emissionen. Die gesamten CO2-Emissionen der beiden Sektoren betrug hingegen 39 Mio. Tonnen. Ca. sechs Mio. Tonnen CO2 sind also nicht vom Emissionshandel erfasst. "Da sich diese sechs Mio. Tonnen CO2 bis 2010 nicht in Luft auflösen werden, kann das Kyotoziel nicht erreicht werden", so Weinzinger. "Eine Zuteilungsmenge von ca. 27 bis 28 Mio. Tonnen in Phase zwei wäre notwendig, um dem Kyotoziel näher zu kommen", so Weinzinger. "Bleibt BM Pröll auf seinem Kurs, wird er im Klimaschutz endgültig versagen."

Ca. 240 große Unternehmen sind Teil des Emissionshandels. Im Sektor Industrie sind damit ca. 80% der gesamten Treibhausgasemissionen des Sektors Industrie erfasst, im Bereich der E-Wirtschaft sind es ca. 90%. Die Zuteilung in der ersten Handelsperiode (2005-2007) betrug insgesamt 33 Mio. Tonnen CO2.

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OTS0013     2006-07-15/09:02
150902 Jul 06