Betreff: OTS0029 Umweltdachverband ruft EU zu Hilfe: Verbauung der letzten natürlichen Flussläufe mit Hilfe von Fördergeldern droht! |
Von: OTS Verteiler |
Datum: 03.05.06 09:02 |
An: otsmail@apa.at |
/OTS0029 5 CI 0499 OGN0001 WI Mi, 03.Mai 2006/ /Umwelt/Naturschutz/EU/Wasserkraft/Energie/Bau/Gesetze/Wettbewerb/ *Umweltdachverband ruft EU zu Hilfe:
- EU-Kommission soll die Förderung von "Mittlerer Wasserkraft" aus Ökostromtöpfen hinsichtlich Wettbewerbsverzerrung prüfen Geht es um die geplante Novelle des Ökostromgesetzes, verhallten alle Proteste des Umweltdachverbandes und führender heimischer Umweltorganisationen und Ökoenergieverbände sowie massive Kritik seitens der Bundesländer bisher ungehört. Die Verhandlungen rund um diese höchst umstrittene Novelle gehen jedoch aller Voraussicht nach demnächst in die Endrunde. Die schweren Mängel des Gesetzes wurden bis dato allerdings nicht behoben. Aus diesem Grund schickte der Umweltdachverband letzte Woche einen Beschwerdebrief an die EU-Kommission, in dem er diese um Hilfe in der Causa Ökostrom-Gesetznovelle anruft. "Wenn die Vernunft der verantwortlichen Politiker nicht ausreicht, müssen wir uns eben Hilfe von außen holen", sagt Dr. Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes. Investitionsförderungen für "Mittlere Wasserkraft" sind wettbewerbsverfälschend Anlassgesetzgebung in Sachen Kraftwerk Pfarrwerfen "Wir sind nicht gegen jegliche Wasserkraftnutzung, doch wir werden keinesfalls tatenlos zusehen, wie die Verbauung der letzten naturnahen Fluss- und Bachläufe durch mittlere Wasserkraftwerke auch noch über die Stromrechnung aller österreichischen Haushalte durch deren Ökostromzuschläge mitfinanziert werden soll!", so Heilingbrunner. Denn fehlende Maßnahmen zur Senkung des Stromverbrauchs und die gleichzeitige Einschränkung der Erzeugung von Ökostrom aus Biomasse, Sonne oder Wind bedeutet realiter auch, den Totalausbau der letzten naturnahen Bäche und Flusstäler Österreichs, wie etwa der Koppentraun oder der Grenzmur, zu forcieren. "Naturverträgliche Wasserkraft - ja, aber kein Totalausbau mit Hilfe von Fördergeldern! Mit einem Schlag würde ein Großteil der Natur- und Umweltschutzarbeit zahlreicher NGOs - wie auch des Umweltdachverbandes - der letzten Jahrzehnte zunichte gemacht", erklärt Heilingbrunner. Bedroht sind dadurch letztlich auch die heimischen Schutzgebiete, die unter dem Ausbaudruck unter die Räder kommen könnten. "Das darf keinesfalls die Folge der bisherigen, völlig verfehlten Energiepolitik sein!", so Heilingbrunner.
OTS0029 2006-05-03/09:00 |