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Betreff: OTS0035 Ökostrom aus Biomasse - die Zukunft liegt im Kleinen
Von: OTS Verteiler
Antwort an: OTS Dienst
Datum: 26.06.06 09:41
An: otsmail@apa.at

/OTS0035 5 II 0405 BMV0001                          Mo, 26.Jun 2006/

/Umwelt/Energie/Strom/Alternativen/Recht/Finanzen/

*Ökostrom aus Biomasse - die Zukunft liegt im Kleinen*
Utl.: Österreichischer Biomasse-Verband fordert Streichung geförderter Einspeisetarife für Großanlagen =

   Wien (OTS) - "Der Österreichische Biomasse-Verband begrüßt die intensiven Bemühungen der Regierung und der Sozialpartner, neue Einspeisetarife für Ökostromanlagen auszuverhandeln", betont der Vorsitzende Heinz Kopetz anlässlich der derzeit laufenden Beiratssitzungen zur Tarifgestaltung im novellierten Ökostromgesetz. "Wir brauchen rasch eine Festlegung der Einspeisetarifverordnung, damit die Rahmenbedingungen für die zukünftige Förderung klar sind und so möglichst bald die Unsicherheit für Investoren beendet ist." Kopetz erinnert damit an die Ankündigung beim Beschluss der Novelle im Parlament, dass bereits beim Inkrafttreten am 1. Juli 2006 die Tarife fixiert sein sollen.

Großanlagen brauchen zuviel Biomasse

Im Bereich der Biomasse- und Biogas-Verstromung sehen die momentanen Überlegungen eine Anhebung der Tarife für große Anlagen und die Absenkung der Vergütungen für Anlagen mit kleiner Leistungskapazität vor. "Im Gegensatz dazu vertritt der Österreichische Biomasse-Verband allerdings den Standpunkt, dass Biomasse-Anlagen - fest, flüssig oder gasförmig - mit einer Engpassleistung über einem Megawatt überhaupt keine Förderung mehr bekommen sollen", so der Vorsitzende weiter. "Derartige Großprojekte dürfen nur mehr errichtet werden, wenn sie sich am Markt rechnen." Kopetz warnt vor einer Verschiebung der Fördermittel hin zu Großanlagen, weil das zu einer unnötigen weiteren Verschärfung der Situation am angespannten Rohstoffmarkt führe.

Technologieimpuls und Stärkung heimischer Betriebe

Der Österreichische Biomasse-Verband fordert daher auf der anderen Seite die Beibehaltung der derzeit gültigen Tarifhöhen für Anlagen unter 1 MWel bzw. eine Anhebung der Tarife für ganz kleine Leistungsbereiche. Damit wäre ein mehrfacher Nutzen verbunden:

- Im kleinen Leistungsbereich soll ein Impuls zur technischen Weiterentwicklung gesetzt werden. Die Technologieführerschaft heimischer Betriebe kann so gestärkt bzw. ausgebaut werden und es eröffnen sich große Chancen für die österreichische Exportwirtschaft.
- Kleine Anlagen entsprechen dem Prinzip der regionalen Kreislaufwirtschaft. Dezentrale Strukturen fördern die lokale Wertschöpfung und bilden das Rückgrat einer nachhaltigen Energie- und Rohstoffwirtschaft.
- Die Förderung von Anlagen im kleinen Leistungsbereich kommt bäuerlichen bzw. klein- und mittelständischen Betreiber (gemeinschafte)n zugute.
- Einige wenige Großanlagen schöpfen bereits das jährliche Fördervolumen aus. Aufgrund der Begrenztheit der Fördermittel und einer möglichen Rohstoffkonkurrenz sollen besser viele kleine Anlagen gefördert und so ein Technologieimpuls ermöglicht werden.

Kopetz abschließend: "Es kann nicht Ziel der Ökostromförderung sein, einige wenige industrielle Großprojekte zu ermöglichen, und die Errichtung von kleinen Ökostromstandorten, wo die Rohstoffversorgung lokal erfolgen kann und die Wertschöpfung unmittelbar in der Region bleibt, zu untergraben."