Betreff: OTS0052 Greenpeace: Kein Klimaschutz durch Emissionshandel |
Von: OTS Verteiler |
Antwort an: OTS Dienst |
Datum: 04.08.06 09:54 |
An: otsmail@apa.at |
/OTS0052 5 CI 0296 GRP0001 WI Fr, 04.Aug 2006/
*Greenpeace: Kein Klimaschutz durch Emissionshandel*
Utl.: Österreichs CO2-Emissionen zu hoch und zu teuer =
Brüssel/Wien (OTS) - Laut EU-Kommission hat Österreich den Termin zur Abgabe
der CO2-Emissionspläne für die Jahre 2008-2012 verstreichen lassen. Stichtag für
die Fertigstellung der Nationalen Allokationspläne (NAP II) war der 31. Juni.
Greenpeace kritisiert die geplanten CO2-Emissionsmengen, die unter den
verantwortlichen Ministerien bereits als ausgemacht gelten. "Die
österreichischen CO2-Grenzen sind zu hoch, eine Einhaltung des Kyoto-Protokolls
ist so nicht möglich", kritisiert Greenpeace Energieexperte Erwin Mayer.
Das Finanzministerium unter Karl-Heinz Grasser sowie Wirtschaftsminister Martin
Bartenstein hatten sich ohne Widerspruch von Umweltminister Josef Pröll auf eine
Stabilisierung der CO2-Emissionen von knapp 33 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr für
Industrie und E-Wirtschaft geeinigt. Durch die Möglichkeit einer zusätzlichen
Gratiszuteilung für die E-Wirtschaft und deren Ausbaupläne für neue fossile
Kraftwerke in Mellach, Klagenfurt, Simmering und an anderen Standorten kann
diese Menge auf bis zu 35 Millionen Tonnen CO2 jährlich anwachsen.
Laut Kyoto-Protokoll ist im selben Zeitraum eine Reduzierung der
Gesamtemissionen in Österreich um 13 Prozent vorgesehen - eine Zahl fern der
österreichischen Planungen. Da die Berechnung der Kyoto-Verpflichtung bereits am
1. Jänner 2008 beginnt, wird eine Reduktion der österreichischen Treibhausgase
im erforderlichen Ausmaß ohnehin nicht mehr möglich sein. Österreich hat nur
mehr die Möglichkeit, die Kyoto-Verpflichtung durch den milliardenteuren Zukauf
von Verschmutzungsrechten aus dem Ausland formal zu erfüllen. Bei einem
geschätzten Preis von rund 20 Euro pro Tonne CO2 und einer voraussichtlichen
Überproduktion von 30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr - inklusive Verkehr und
Privathaushalten - ergibt das rund 3 Milliarden Euro Zusatzbelastungen für den
Steuerzahler über fünf Jahre.
"Die Bundesregierung hat sich sowohl gegen die Kleinverbraucher als auch gegen
den Klimaschutz entschieden. Mit dieser Ministereinigung ist das mit Abstand
größte Klimaschutzinstrument in Österreich wirkungslos verpufft", schließt Mayer.
Rückfragehinweis:
Thomas Hohenberger, Pressesprecher, 0664-5308186
Mag. Erwin Mayer, Greenpeace-Klimaexperte, 0664-2700441
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OTS0052 2006-08-04/09:53
040953 Aug 06