Betreff: OTS0164 Ein Kraftstoff mit Zukunft jetzt in der Pipeline |
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/OTS0164 5 CI 0957 BMV0001 WI 25.06.2007 /Energie/Alternativen/Umwelt/Treibstoff/Verkehr/Auto/ Ein Kraftstoff mit Zukunft jetzt in der Pipeline Der Niederösterreichische Umweltlandesrat Plank und das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gaben heute den Startschuss - Ein innovatives Projekt macht Biogaseinspeisung in das Erdgasnetz ab heute zur Realität - Biogas als Kraftstoff jetzt technisch möglich - Biogas bereitet den Weg zu einer umweltfreundlichen Mobilität durch starke Reduktion von Treibhausgasen, Feinstaub und anderen Schadstoffen - Energiepioniere und Großindustrie arbeiten gemeinsam an innovativen Lösungen für den Verkehrsbereich Der Niederösterreichische Umweltlandesrat Plank und das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gaben heute den Startschuss: erstmals wird Biogas in größerem Maße auf Erdgasqualität gereinigt und in das Gasnetz eingespeist. In Folge soll es auch über öffentliche Tankstellen als Kraftstoff " Bio-CNG" verkauft werden. Der Einsatz von Biogas als Kraftstoff wird die Emissionen von Schadstoffen und Treibhausgasen aus dem Verkehr wesentlich reduzieren. In einem ersten großen Pilotprojekt wird gezeigt, dass die Veredelung von Biogas technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist. Die Universität für Bodenkultur, die Technische Universität Wien, der Energiepark Bruck/Leitha, die Biogasanlage Bruck/Leitha, der Prozesstechnikspezialist Axiom, die Antriebsentwickler AVL und LuPower sowie EVN, OMV und Wien Energie arbeiten in einem einzigartigen Projekt zusammen. Es wird dabei die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet, bearbeitet und optimiert - von der Rohstoffproduktion über die Produktion und Veredelung von Biogas bis hin zur Verwendung als Kraftstoff. Das Projekt soll dieser innovativen Technik zum Durchbruch verhelfen. Es ist die Basis dafür, Erdgas als Kraftstoff durch die Beimischung von Biogas noch umweltfreundlicher zu machen. In einem Pilotprojekt in Bruck/Leitha wird Rohgas aus der Biogasanlage Bruck/Leitha auf Erdgasqualität gereinigt, in das Netz der EVN eingespeist und unter anderem zu den Tankstellen der Projektpartner EVN, OMV und Wien Energie durchgeleitet. Dort wird das Biogas an AutofahrerInnen mit Erdgas-Fahrzeugen abgegeben. Für die Aufbereitung von rund 100 m" reinem Biogas pro Stunde (800.000 m"/Jahr) kommt eine von der Programmlinie "Energiesysteme der Zukunft" des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie geförderte und von Prozesstechnikern der Technischen Universität Wien und der Firma Axiom entwickelte Biogas-Aufbereitungstechnologie mit Membrantechnik erstmals zur Anwendung. Mit dieser Technik wird Biogas mit Hilfe von halbdurchlässigen Membranen zu günstigen Kosten auf hohe Gasreinheit in Erdgasqualität gebracht. Die Menge des in Bruck/Leitha aufbereiteten Biogas entspricht mehr als der Hälfte des derzeitigen Verbrauches aller Erdgas-Fahrzeuge (CNG) in Österreich. Automotoren für komprimiertes Erdgas (CNG) arbeiten extrem schadstoffarm und reduzieren die Treibhausgasemissionen gegenüber dem Betrieb mit Benzin um rund 25 Prozent. Mithilfe innovativer technischer Verfahren kann nun Biogas veredelt werden, wodurch es dieselben technischen und ökologischen Eigenschaften wie Erdgas erhält. Die Vorteile von Biogas als Kraftstoff: Es ist treibhausgasneutral und reduziert somit die Treibhausgasemissionen um 100 Prozent. Bisher gab es nur einzelne kleinere Pilotanlagen, es fehlte allerdings eine wirtschaftliche und verlässliche Technik zur Veredelung von Biogas auf Erdgasqualität in größeren Mengen. Diese ist Voraussetzung dafür, dass Biogas in das Gasnetz eingespeist und somit an bestehenden Tankstellen mit Gaszapfsäulen an die KundInnen abgegeben werden kann. Gasbetriebene FahrzeugeWeltweit gibt es bereits mehr als sechs Millionen Erdgas-Autos, in Österreich mehr als 1.000. Die europäische Verkehrspolitik hat sich für 2020 das Ziel gesetzt, mit Erdgas-Autos einen Anteil von 10 Prozent am gesamten Kraftstoffverbrauch zu erreichen. Allein in Österreich soll die Anzahl der gasbetriebenen Fahrzeuge bis 2010 auf 50.000 ansteigen. Das Besondere am Erdgas ist dessen saubere Verbrennung. Es verbrennt nahezu rückstandsfrei und verursacht deutlich weniger CO2-Emissionen als andere Brennstoffe. Darüber hinaus reduziert Erdgas auch die klassischen Schadstoffemissionen und verursacht praktisch keinen Feinstaub. Erd- und Biogas können als Kraftstoff einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion der Treibhausgas-, Stickoxid- und Feinstaubemissionen leisten. Sie dienen somit der Luftreinhaltung in Österreich. Biogas Biogas ist ein Gemisch aus den Hauptkomponenten Methan und Kohlendioxid. Es entsteht bei der anaeroben (sauerstofffreien) Vergärung von organischem Material. Der wertgebende Anteil, der energetisch genutzt wird, ist das Methan. Daneben enthält es je nach Ausgangsbedingungen geringe Mengen an Wasserdampf, Schwefelwasserstoff, Ammoniak, Wasserstoff und Spuren von niederen Fettsäuren und Alkoholen. Diese werden ebenso wie das Kohlendioxid bei der Aufbereitung entfernt und es verbleibt weitgehend reines Methan. Als Ausgangsstoffe für die technische Produktion von Biogas eignen sich: - gezielt angebaute Energiepflanzen (nachwachsende Rohstoffe) - vergärbare, organische Reststoffe aus der Lebens- und Futtermittelindustrie oder Speisereste - Wirtschaftsdünger (Gülle, Mist). Was den Rohstoff betrifft, zielt das beschriebene Projekt auf die Nutzung von Energiepflanzen ab. Mit dem Jahresertrag an Biogas aus einem Hektar landwirtschaftlicher Fläche kann ein durchschnittlicher PKW mehr als 70.000 km fahren. |