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Di, 16.Mai 2006
Energie/Niederösterreich/EVN
EVN forciert erneuerbare Energie
Utl.: LH Pröll und EVN-Chef Hofer stellten 5 neue Projekte vor =
St. Pölten (NLK) - Die EVN investiert in den nächsten Jahren rund
180 Millionen Euro in neue Energie- und Infrastrukturprojekte im
niederösterreichischen Zentralraum. Konkret handelt es sich um fünf
Vorhaben, die vor allem das Ziel haben: die verstärkte Nutzung der
Alternativenergie.
Für Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, der heute gemeinsam mit
EVN-Vorstandssprecher Burkhard Hofer diese Vorhaben vorstellte, soll
damit nicht nur dem Klimaschutz und der Nachhaltigkeit in
Niederösterreich Rechnung getragen werden, sondern bei der
Energieversorgung auch Sicherheit und Unabhängigkeit in den nächsten
Jahren gewährleistet werden.
So soll die Versorgung der geplanten Bioethanolanlage der Agrana
in Pischelsdorf, die im Herbst 2007 ihren Betrieb aufnehmen wird, mit
Prozessdampf aus dem Kraftwerk Dürnrohr erfolgen. Der Dampfbedarf der
Agrana beträgt rund 350 GWh pro Jahr und entspricht dem Wärmebedarf
von rund 30.000 Haushalten.
Gleichzeitig wird die Müllverbrennungsanlage der AVN in Dürnrohr
erweitert und eine zusätzliche Verbrennungsleistung von 90 Megawatt
geschaffen. Der bei der Abfallverbrennung entstehende Dampf aus der
Müllverbrennung wird im Kraftwerk Dürnrohr zur Strom- und
Wärmeerzeugung eingesetzt und ersetzt dort große Mengen von Kohle und
Gas. Noch im Mai dieses Jahres wird die Einreichung für dieses
Vorhaben erfolgen, der Betrieb soll im Winter 2008 aufgenommen
werden.
Ein weiteres Vorhaben ist die Errichtung einer
Biomasse-Pyrolyseanlage, in der aus biogenen Rohstoffen hochwertiges
Biogas hergestellt wird. In dieser Anlage, in der pro Jahr rund
190.000 Tonnen Biomasse verwertet werden sollen, können Stroh, Holz,
Energiepflanzen und Energiekorn eingesetzt werden. Das erzeugte
Biogas wird in das benachbarte Wärmekraftwerk Dürnrohr eingespeist
und dient dort der Ökostromerzeugung. Mit der Errichtung einer
Pilotanlage wird noch in diesem Jahr begonnen. Aus dem dort
gewonnenen Biogas kann ab Mitte 2009 im Kraftwerk Dürnrohr Strom für
rund 100.000 Haushalte erzeugt werden.
Weiters ist vorgesehen, einen großen Teil der für die Projekte
erforderlichen Biomasse sowie auch einen Teil der Kohle für Dürnrohr
auf dem Wasserweg anzuliefern. Ebenso ist geplant, die
Fernwärmeversorgung für den Großraum St. Pölten aus dem Kraftwerk
Dürnrohr durchzuführen. Diese Versorgung soll über eine 29 Kilometer
lange Fernwärmeleitung von Dürnrohr nach St. Pölten erfolgen. Bis zu
200 Gigawattstunden Fernwärme pro Jahr werden dann rund 20.000
Haushalte mit umweltfreundlicher Energie versorgen.
Pröll erwartet sich von diesen Projekten vor allem auch
wirtschafts- und arbeitsmarktpolitische Auswirkungen auf
Niederösterreich. So sollen 125 neue Arbeitplätze geschaffen werden.
Dazu sei damit zu rechnen, dass im Zuge der 180 Millionen
Euro-Investitionen auch Aufträge an niederösterreichische Firmen
gehen. Der erneuerbare Energie-Anteil der EVN liegt laut Pröll
derzeit bei 22 Prozent. Bis 2009 soll dieser Anteil auf 33 Prozent
erhöht werden.
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