Die Umweltbewegung verschläft eine historische Stunde
Österreich sollte aus dem Handel mit Atomenergie aussteigen !
20 Prozent des von österreichischen Energieversorgern gekauften Stroms ist Atomstrom.
Österreich mit seiner schon zum Myhtos hochstilisierten Anti-Atom-Tradition ist leider noch kein Eldorado für sauberen Strom.
In Österreich haben über 900.000 Menschen gegen Temelin unterschrieben und nehmen auch die Mühen auf sich tagelange Sitzstreiks an
der Grenze durchzuführen. Wenn alle ihren Protest dadurch zeigen ihrem Stromversorger zu kündigen und auf einen Stromlieferanten
umsteigen, der reinen Ökostrom (also kein Atomstrom, kein Strom aus Öl-, Gas- oder Kohlekraftwerken) so würde der Zauber mit
Atomstrom oder Strom aus fossilen Energieträgern rasch vorbei sein.
Atomstrom statt Erdgas
Russland will wieder verstärkt Atomstrom produzieren und weniger Erdgas zur Stromerzeugung einsetzen. Das dadurch verfügbar werdende Erdgas soll exportiert werden.
In Russland sind gegenwärtig zehn Atomkraftwerke mit insgesamt 31 Blöcken im Einsatz. Seit dem Ende der Sowjetunion wurden drei neue Blöcke
ans Netz genommen, gegenwärtig werden drei weitere gebaut. Russische Atomkraftwerke sorgen für 16 Prozent der Stromversorgung des Landes.
Seit Tschernobyl 1986 hat der Ruf russischer Atomtechnik allerdings schwer gelitten.
Ein im Jahr 2000 verabschiedetes Strategiepapier des Kreml sieht vor, bis 2020 die Kapazität von Atomkraftwerken auf 50 Gigawatt zu verdoppeln.
Atomkonflikt
Amerika kennt die Gefahr, Europa will es nicht so ganz glauben, Russland und China stehen voll auf der Bremse.
Erraten: Es handelt sich um den Iran.
Jedoch die aggressiven Äußerungen des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad und das offensichtliche Streben nach Atomwaffen lehren allen das Gruseln.
Der UNO-Sicherheitsrat bemühte sich bisher vergebens alle Länder auf eine Linie zu bringen.
China und Russland wollen es sich mit dem Iran nicht verscherzen, da sie auf seine Öllieferungen angewiesen sind. Präsident Putin denkt allerdings
bereits über eine Reduktion der Erdöllieferungen in den Westen nach.
Das hat uns nun der blinde Glaube an die ständige Verfügbarkeit des "schwarzen Goldes" gebracht, wir haben uns selber ins Abseits
manövriert, wir sind handlungsunfähig.
Und es gibt immer noch Energieversorgungsunternehmen, die ihren Kraftwerkspark für Öl- Gas- bzw. Kohlebetrieb ausbauen wollen - die steigenden
Energiekosten zahlen sowieso die Kunden.
Während für einen Großteil der Bevölkerung die Tatsache feststeht, daß die Wetterkatastrophen in den letzten Jahren auf den Klimawandel
zurückzuführen sind, agieren verantwortungslose Manager so als ob dies alles nicht existieren würde und damit ihre Aktionäre – und letztlich geht
es ja auch um ihren Kopf – zufrieden sind.
Auch die Politiker trauen sich nicht einen Kurswechsel einzuleiten und üben sich lieber um Schadensbegrenzung durch Hilfe für die Opfer von
Umweltkatastrophen.
An der March hat heuer wieder ein Jahrhunderthochwasser Schäden von 63 Millionen Euro angerichtet, die den Betroffenen nur teilweise ersetzt werden.
Diese Beträge sollten besser für Erneuerbare Energien verwendet werden, damit wir uns aus der Umklammerung ausländischer
Energielieferanten möglichst bald befreien können.
"Atomwolke" trübt Nachbarschaftspolitik Kärnten-Slowenien
Der Klubobmann der Kärntner SPÖ, Peter Kaiser, fordert von der slowenischen Regierung den Verzicht auf den Ausbau der Atomenergie und konkrete Maßnahmen, die auf eine Schließung des bestehenden Kraftwerks in Krsko abzielen. Slowenien betreibt seit Anfang der 1980er Jahre in Krsko einen Reaktor zur Stromerzeugung. Die Regierung plant dort den Bau eines weiteren Reaktors.
"Es gibt in unserem Nachbarland ausreichend Ausbaumöglichkeiten für erneuerbare Energien und zudem zur Steigerung der Energieeffizienz", sagt Kaiser. Es liege zwar auf der Hand, dass der Atomausstieg kein kostengünstiges Unterfangen sei, die Sicherheit der Menschen und der Umwelt stünden aber dennoch in keiner Relation zu jenen wirtschaftlichen Überlegungen, die einen Ausstieg weiter auf die lange Bank schieben ließen, so der SP-Klubobmann.
Kaiser appellierte an die slowenische Regierung, sich nicht kapitalistischen Überlegungen, sondern den Interessen der Menschen zu stellen. Kaiser dazu: "Kurz und langfristig muss der Atomausstieg das Ziel sein."
Kaiser hinterfragte auch die Sinnhaftigkeit der geplanten Erhöhung der Euratom-Mittel. "Ich halte diesen Schritt für falsch und verstehe nicht, dass die Bundesregierung nicht endlich ein Veto gegen die Aufstockung einlegt", bekräftigt Kaiser die Ablehnung der Kärntner SPÖ für die geplante Erhöhung. "Ich würde mir von einem Bundeskanzler, der das Wohl der Österreicherinnen und Österreicher im Sinn hat erwarten, dass er sich gegen die europäische Atomrenaissance stark macht und sich ambitioniert für den Atomausstieg einsetzt", schloss Kaiser.
Französischer Atommüll sickert laut Greenpeace ins Grundwasser
Flüssiger Atommüll aus einem französischen Zwischenlager in der Champagne sickert nach Angaben von Greenpeace ins Grundwasser.
Davon würden auch die Weinberge für den berühmten Schaumwein aus der Region bedroht, hieß es in einem Bericht, den die Umweltschutzorganisation am Dienstag dem Senat in Paris vorlegte. Demnach wurde nur zehn Kilometer von der Anlage in Soulaines entfernt radioaktiv verseuchtes Grundwasser entdeckt.
Die französische Atombehörde hat bereits vor einer Woche einen Defekt in der Anlage in der Champagne eingeräumt. Demnach kam es zu einem Riss in einem der Betonbehälter zur Aufbewahrung des Atommülls. Der Zwischenfall habe jedoch keine Umweltschäden verursacht.
Greenpeace berichtete ferner von Messungen im Umkreis eines Atommülllagers in der nördlichen Provinz La Manche an der Kanalküste. Dort sei eine Radioaktivität gemessen worden, die die in Europa zulässigen Grenzwerte 170 Mal überschreite. Der Senat beriet am Dienstagabend über eine Gesetzesvorlage, nach der Atommüll in versiegelten Spezialcontainern tief in der Erde vergraben werden soll. Die Abgeordnetenkammer hat diese Vorlage bereits gebilligt. Die Menge des Atommülls in Frankreich wird auf gut eine Milliarde Tonnen geschätzt.