oekostrom über den Beitrag Österreichs zum europäischen Atomausstieg
Quelle: APA vom 25.04.2011

Am 26. April jährt sich der Super-GAU von Tschernobyl zum 25. Mal.

Die Katastrophe in Japan und die Reaktionen der "Atomstaaten" in der EU zeigen einmal mehr, dass es an jedem einzelnen Konsumenten liegt, sich mit der Wahl des richtigen Stromversorgers ganz bewusst vom alten Energiesystem zu verabschieden und für saubere Energie garantiert ohne Atomstrom zu entscheiden. Darüber hinaus ist ein gesamteuropäischer Ausstieg aus der Atomkraft nur durch eine koordinierte europäische Energiepolitik möglich.

Atomkraft ist nicht sicher und wird es auch nie sein. Seit 1954 werden AKWs kommerziell zur Stromerzeugung eingesetzt. Seit dieser Zeit gab es nicht nur unzählige kleinere und größere Störfälle wie in Three Mile Island oder Sellafield, sondern mit den Atomkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima auch zwei Super-GAUs, die die Grenzen der Beherrschbarkeit dieser Technologie aufzeigen.

Tschernobyl ist heute so aktuell wie vor 25 Jahren. 14 Atomkraftwerke stehen an unseren Grenzen. So sicher, wie sich die Menschen damals gefühlt haben, so sicher fühlten sich auch die Einwohner Japans - und so sicher sind wir hier in Österreich.

Obwohl laut jüngsten Umfragen 70 Prozent aller Österreicher von der Regierung fordern etwas gegen die Atomkraftwerke zu tun, kennen rund 62 Prozent die Herkunft ihres eigenen Stromes nicht. Um diese schizophrene Situation zu beenden, fordert oekostrom von der E-control strengere Regeln für die Ausweisung der Stromherkunft auf der Stromrechnung und eine striktere Überwachung der Stromversorger. "Über die geltenden Vorschriften hinaus sollte der Stromimport und damit das Ursprungsland der Erzeugung auf der Stromrechnung abgedruckt werden", fordert Horst Ebner, Vorstand der oekostrom AG.

Österreichs Beitrag zum gesamteuropäischen Atomausstieg

"Selbstverständlich müssen wir in Österreich unsere überfälligen Hausaufgaben machen: Daher ist ein neues besseres Ökostromgesetz dringend notwendig. Selbst wenn wir es durch entschlosseneres Handeln in einigen Jahren schaffen, den derzeit importierten Atomstromanteil von rund 6 Prozent auf Null zu reduzieren - für den europäischen Atomausstieg wird das gute Beispiel Österreichs allein nicht reichen", meint Vorstandskollege Karl Wolfgang Stanzel.

"Um den - aus unserer Sicht unabdingbar notwendigen - Ausstieg aus der Atomkraft zu bewerkstelligen, haben wir eine große Aufgabe auf gesamteuropäischer Ebene vor uns", führt Stanzel weiter aus. Es wird eine Fülle von Maßnahmen notwendig sein - von der Energieeinsparung über einen kräftigen Zuwachs bei den Erneuerbaren bis hin zum Ausbau von Netz- und Speicherkapazitäten. Eine wesentliche Steigerung der Erneuerbaren wie Wind und Sonne wird ohne entsprechend angepasste Netze und Speicherkapazitäten nicht möglich sein.

Österreich kann sich viel besser ins gestaltende Spiel einbringen, wenn es eine aktive Rolle bei diesem Umbau im gesamteuropäischen Verbund einnimmt. Denn die Alpenländer haben mit ihren Pumpspeicherkraftwerken das - schon jetzt genutzte - Potenzial DER Energiespeicher Europas zu werden. Gemeinsam mit den dazwischen liegenden Netzen können die Unterschiede zwischen Erzeugung und Verbrauch ausgeglichen werden. "Dazu braucht es aber eine koordinierte europäische Energiepolitik", ist Karl Wolfgang Stanzel überzeugt.

Aktivitäten sind auf allen Ebenen erforderlich

Für einen kompletten Ausstieg aus der Atomenergie wird endlich die Effizienz der Energienutzung erhöht werden müssen. Auf keine der erneuerbaren Energiequellen Wasser, Wind, Sonne und Biomasse kann verzichtet werden. Die höchste Geschwindigkeit des Wandels und eine Minimierung der volkswirtschaftlichen Kosten werden erreicht, wenn der Ausbau der erneuerbaren Energien auf europäischer Ebene koordiniert wird. Angesichts des vorherrschenden Dogmas, dass die Energieversorgung nationale Angelegenheit ist, sind hier vor allem die europäischen Institutionen enorm gefordert, die notwendigen Veränderungen zu koordinieren.

Der Ausbau sollte vorrangig dort erfolgen, wo die jeweiligen Technologien am effektivsten genutzt werden können: Photovoltaik und ConcentratedSolarPower im Süden, Wind an den Küsten etc. In Bezug auf Biomasse ist eine differenzierte Betrachtung der Verwertungspfade Strom, Wärme und Treibstoffe notwendig.

Damit sich die Entwicklung auf europäischer Ebene in diese Richtung bewegt, müssen noch mehr Menschen als bisher ihre Macht als Konsumenten einsetzen: Jeder einzelne Stromkunde, jede Kommune oder Region, aber auch jeder Staat kann Maßnahmen setzen. Auf staatlicher Ebene z.B. mit Hilfe eines vernünftigen Ökostromgesetzes. "Auf der Ebene persönlichen Handelns bieten sich die Steigerung der Effizienz der Energienutzung und der Umstieg auf oekostrom(R) an. Wer die Möglichkeit hat, kann mit seiner eigenen dezentralen Erzeugungsanlage - z.B. auf Basis Photovoltaik - Teil unserer Erzeuger-Verbraucher-Gemeinschaft werden", erläutert Horst Ebner mögliche Lösungswege.

Vermarktungsplattform für Ökostrom

Die oekostrom Vertriebs GmbH sieht sich in diesem Kontext als DIE Vermarktungsplattform für Strom aus erneuerbaren Energiequellen - als erster Ansprechpartner für alle Produzenten von ökologischem Strom in Österreich. Und das unabhängig von der Größe der Anlagen. "Wir kaufen direkt beim Erzeuger zu und sorgen dafür, dass der ökologisch erzeugte Strom an entsprechende Abnehmer - Privatkunden, Unternehmen, aber auch Großhandelskunden im In- und Ausland - vermarktet wird", so Ebner. "oekostrom zahlt nicht nur den Marktpreis, sondern zusätzlich einen Aufschlag an die Windpark-, Wasserkraftbetreiber und Photovoltaikanlagenbesitzer und liefert so einen wichtigen Beitrag, um den Wandel hin zu den Erneuerbaren zu beschleunigen." In Zukunft wird die Produktion von Ökostrom immer weniger von Förderungen abhängen, sondern von den Kunden nachgefragt und auch marktgerecht bezahlt werden.

Keine Geheimnisse - kein Atomstrom

oekostrom garantiert den Kunden die Belieferung mit Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen. "Als einziger der reinen Ökostromanbieter Österreichs führen wir eine eigene Bilanzgruppe. Innerhalb einer Bilanzgruppe kann die Herkunft jeder eingekauften Kilowattstunde Strom unzweifelhaft nachvollzogen werden. So können wir 100-prozentig sicherstellen, woher der Strom kommt", erklärt Horst Ebner. Die Energie stammt aus einem klar definierten und nachvollziehbaren Kraftwerkspark. Das Führen einer Bilanzgruppe ist Voraussetzung für eine lückenlose Kontrolle und Überwachung und der konsequenteste Nachweis von Sauberkeit gegenüber den Kunden. oekostrom nennt alle Kraftwerke, von denen Strom bezogen wird - eine in der Strombranche noch immer außergewöhnliche Transparenz.

oekostrom AG - Unser Name ist Programm

Die oekostrom AG ist Österreichs führender ganzheitlicher Anbieter von ökologischen Energiedienstleistungen. Mit dem Ziel, die zukunftsfähige Energiewirtschaft wesentlich zu gestalten, ist das Unternehmen neben dem Stromvertrieb in zwei weiteren Geschäftsfeldern aktiv: Wir errichten und betreiben Windparks und Photovoltaik-Anlagen, um langfristig eine saubere Stromerzeugung zu sichern. Wir investieren in Energieeffizienz und Energieeinsparung, indem wir größere Gebäude und Anlagen unserer Kunden modernisieren und setzen Einsparungen bei Energie, Wasser, Wartungs- und Betriebskosten um.