Biodiesel - Rahmenbedingungen verbessern
Quelle: Club Niederösterreich, Schriftenreihe Energiewende 4/2008, Author Dr.Thomas Hilber

Gemäß dem Verursacherprinzio soll Biomasse verstärkt zur Herstellung alternativer Treibstoffe verwendet werden

90 Prozent der EU-weiten Zunahme von treibhausrelevanten Emissionen zwischen 1990 und 2010 werden dem stark steigenden Transport -Sektor zugeordenet. Gemäß dem Verursacherprinzio soll Biomasse daher verstärkt zur Herstellung alternativer Treibstoffe verwendet werden.

Die Rohstoffpotentiale für eine Biodiesel-Produktion sind vorhanden, wie die Zahlen der EBB (European Biodiesel Board) für die Fallstudie zeigen. Alleine durch Biodiesel soll das EU-Mengenziel von 5,75 Prozent Erneuerbaren im Verkehr für 2010 erfüllt werden.

Nationaler Aktionsplan zur Umsetzung der EU-Richtlinie in Österreich
Das Beispiel am Standort Mureck beweist, dass Bioraffinerie-Konzepte rund um heimische Biodiesel-Anlagen bereits heute verwirklicht werden können. Auch zukünftige BtL (Biomass to Liquid)-Anlagen können in derartigen Bioraffinerien integriert werden.

Für Biodiesel gilt auch weiterhin, dass im Sinne einer regionalen Wertschöpfung die Produktion von Rapsmethylester eine positive Energiebilanz von 1:4,5 (ohne Stroh) bzw. von 1:7 (mit Berücksichtigung der Strohverwertung) aufweist.

Die Biodieselherstellung aus Altspeisefetten und Tierfetten schneidet in jeder Ökobilanz ausgesprochen positiv ab und sie steht auch aus ethischer Sicht ("food versus fuel") außer Zweifel. Eine verpflichtende Altölspeisesammlung in Österreich wird daher nicht nur von den heimischen Biodiesel-Produnzenten gefordert.

Potentiale
Vor allem in der Verwertung neuer Rohstoffe, die nicht in Konkurrenz zu Lebensmitteln stehen (Fett aus Algen, Jatrophaöl etc.), gibt es Potentiale für die Herstellung von Biodiesel.

Notwendige politische Rahmenbedingungen
Für den erfolgreichen Weiterbestand und eine zukünftig weiterwachsende Biodiesel-Industrie sind stabile politische Rahmenbedingungen wesentlich. Steuererleichterungen, ohne die alternative Kraftstoffe derzeit nicht wirtschaftlich in Verkehr zu bringen sind, dürfen im Sinne einer Investitionssicherheit nicht laufend in Frage gestellt und geändert werden.

Generell ist für Biokraftstoffe die Rohstoffzertifizierung im Herstellerland zu fordern. Damit könnte besonders bei Rohstoffimporten der Diskussion zum Schutz von Regenwäldern und der Einhaltung von Menschenrechten für die dortige Landbevölkerung Rechnung getragen werden.