Harte Zahlen für einen guten Zweck

Ölpreisanstieg hilft der Erneuerbare-Energien-Branche und dem Klimaschutz.

Die steigenden Öl- und Gaspreise schicken derzeit Schockwellen durch Wirtschaft und Bevölkerung. Eine Branche allerdings ist über dramatische Steilkurve beim Ölpreis wohl nicht allzu traurig: Die Anbieter von Strom und Heizwärme aus erneuerbaren Energien sehen ihre Stunde gekommen.
Denn mitten im schönsten Frühsommer dürfte sich nun mancher noch genauer überlegen, wie er im kommenden Winter dem Öl- und Gaspreisschock entkommt.

Die Erneuerbare-Energien-Branche präsentiert hier eine Antwort. Für eine Holzpelletheizung im Einfamilienhaus lägen die Brennstoffkosten pro Jahr bei 925 Euro, und noch niedriger, wenn sie mit einer Solarwärmeanlage kombiniert sei. Bei einer Ölheizung und 90 Cent je Liter Heizöl seien es hingegen 2.250 Euro. Bevor es ans Sparen geht, muss allerdings investiert werden. Und das lohnt sich umso mehr, je höher der Preis für konventionelle Brennstoffe wie Gas oder Öl steigt. Die Aussicht, dass er um weitere 40 Prozent binnen weniger Monate klettert, dürfte viele ihre letzten Zweifel austreiben.
Es ist damit zu rechnen, dass der Gaspreis noch mal 20 Prozent im Herbst raufgeht.

Der Ölpreis steigt auf Rekordhoch

Der US-Ölpreis ist im asiatischen Handel weiter gestiegen und hat sich seinem bisherigen Rekordstand angenähert - und Öl der Nordseesorte Brent kostet bereits 71,93 Dollar (59,48 Euro) pro Fass und markierte damit einen neuen Rekord. Das Überschreiten von 70 Dollar habe neue Käufe ausgelöst, sagen Händler in Asien. Der Ölpreis werde mit Sicherheit auch seinen bisherigen Rekordstand überschreiten. Vor allem die Zuspitzung im Iran-Konflikt treibe den Ölpreis nach oben. Im Atomstreit mit dem Iran haben die USA der Führung in Teheran mit wachsendem diplomatischem Druck gedroht.
(APA)

Erdöl ist Energie

Wir verdanken die "fossilen Energieträger" einem einmaligen geologischen Prozess, der gängigen Theorien zufolge vor etwa 400 bis 350 Millionen Jahren stattfand: Nach einem gewaltigen Meteoriteneinschlag starben in kurzer Zeit große Mengen an Lebewesen, Pflanzen und Tieren. Das biologische Material wurde von Sedimenten bedeckt und durch Druck und Temperatur im Erdinneren zu "Kerogenen" umgewandelt: den Ausgangsstoffen des heutigen Erdöls.

Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Siegeszug des Öls als Energiequelle der Menschheit. Dank neuzeitlicher Technologien wurde der Energiegehalt des "Schwarzen Goldes" nutzbar. 1859 baute Edwin Drake in den USA die erste Raffinerie, in der das zähflüssige Gemisch aus "Kohlenwasserstoffen", wie Chemiker diese Substanzen nennen, in verwertbare Formen umgewandelt wurde - in Petroleum, Heizöl, Diesel, Benzin und andere mehr.

In jüngerer Zeit kam das Erdöl auch in Verruf. Es sei der Grund für Kriege und Bürgerkriege - was angesichts seiner enormen Bedeutung nicht verwundert. Es sei die Ursache von Umweltproblemen. Vor allem aber: Es sei nur begrenzt vorhanden und werde demnächst ausgehen.