EU ratlos: Treibstoffpreise steigen
EU-Energieminister: "Benzinpreis von zwei Euro denkbar."
"Nie wieder richtig billig"
Angesichts explodierender Ölpreise will die EU Ölproduzenten und Energieverbraucher weltweit in die Pflicht nehmen. Die kräftig gestiegenen
Einnahmen aus der Ölförderung müssten in den Ausbau der Förder- und Raffineriekapazitäten investiert werden,
erklärten die EU-Finanzminister.
Zudem müssten alle Staaten einschließlich der USA größere Anstrengungen zu mehr Effizienz und Energieeinsparung
unternehmen.
EU-Energiekommissar Andris Piebalgs warnt unterdessen explizit vor einer weiteren Verteuerung des Rohöls. "Vor
dem Winter müssen wir unsere Lager wieder auffüllen, damit drohen neue Preisschübe", sagte er laut der
Nachrichtenagentur AFP dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Die Europäische Union wird sich laut Piebalgs gegen die EU-weite Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis
zur Wehr setzen. Das lasse sich nicht mehr rechtfertigen. Gas lasse sich anders als früher viel
"verlässlicher fördern und liefern", sagte der EU-Kommissar.
"Um 50 Prozent mehr Bedarf"
Die EU geht nach Worten des britischen Schatzkanzlers Gordon Brown angesichts der rasanten Wirtschaftsentwicklung
vor allem in Asien von einem dauerhaften Anstieg der Nachfrage nach Rohöl aus. "Der Bedarf wird sich in den
nächsten 20 Jahren um 50 Prozent erhöhen", sagte Brown.
Die aktuelle Situation mit Preissteigerungen auf bis zu 70 Dollar pro Barrel (159 Liter) sei sowohl von
diesem wachsenden Bedarf als auch von zu knappen Kapazitäten geprägt. In dieser Lage müssten Förderländer,
Ölgesellschaften und Verbraucher ihr gemeinsames Interesse an einer besseren Versorgung und an Einsparungen
erkennen.
Dazu ist jedoch festzustellen:
Der eigentliche Preisanstieg 2005 steht uns noch bevor:
Aufgrund langjähriger Beobachtungen wird das Ölpreishoch Ende Oktober erreicht, bis zum Jahresende
sollte dann der Ölpreis wiederum um 20 % fallen.
Ob dies auch heuer der Fall sein wird, steht aufgrund der letzten Entwicklungen, in den Sternen.
Hohe Treibstoffpreise - Politiker ziehen jetzt die Notbremse
Ölpreisspekulanten machen jetzt das große Geld.
Als ob wir nicht jetzt schon genug Sorgen hätten, die zufolge der vergangenen Krisen in aller Welt
steigenden Ölpreise zu verkraften, kommen jetzt auch noch die Spekulanten, die durch
massive Öl- käufe und verkäufe dafür sorgen, daß der Ölmarkt unruhig bleibt.
Sie machen dadurch ohne etwas zu arbeiten hohe Spekulationsgewinne. Mit in der Partie sind
unsere Ölkonzerne, die unter Hinweis auf steigende Ölpreise die Treibstoffpreise erhöhen, sie
aber erst dann senken wollen, bis sich der Markt beruhigt hat.
Endlich haben die Politiker einiger Länder eingegriffen und unter Andruck von Sondersteuern die
Mineralölkonzerne veranlaßt die Preise etwas zu senken.
Eine Spezialität ist bei uns nach wie vor der sog. "Österreich-Zuschlag" zum Treibstoffpreis von knapp 3 Cent, den die Konzerne kassieren, weil Österreich ein Gebirgsland ist und der Treibstoff schwierig in die Höhe zu bringen ist.