Strom kann gekauft und verkauft werden

Die Verbund GmbH ist ein kommerziell geführtes Unternehmen

Die Tatsache, daß von der Verbund GmbH, als kommerziell geführtes Unternehmen Strom ins Ausland verkauft wird, kann man dem Unternehmen nicht vorwerfen.

Offensichtlich zahlen die Deutschen besser oder die Verbund GmbH kann ihren Ökostrom in Österreich mangels Nachfrage gar nicht verkaufen.
Zwangsläufig ergibt sich daraus, dass die physikalische Menge Ökostrom in Österreich kleiner wird.

Österreich hat sich gegenüber der EU verpflichtet, seinen Anteil an Strom, der aus erneuerbaren Energien erzeugt wird bis 2010 zu von 70 Prozent auf 78,1 Prozent zu erhöhen.
Man hat jedoch damals die Stromverbrauchssteigerungen unterschätzt, so dass derzeit durch den Ausbau erneuerbarer Energien, nicht einmal der Stromzuwachs aufgefangen werden kann.
Der damals relativ gute Wert von 70 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien kann nun nicht mehr gehalten werden. Anstatt 78,1 Prozent Stromanteil, droht dieser auf Werte knapp unter 60 Prozent zu sinken.
Strafzahlungen an die EU in Millionenhöhe sind die unvermeidliche Konsequenz.
Den Stromexport muss Österreich durch Importe ausgleichen, wodurch der Ökostromanteil sinkt.

Eine effektive Methode Ökostrom und Atomstrom zu vereinen hat die Tiroler TIWAG gefunden.
Pumpspeicherkraftwerke und Atomkraftwerke sind siamesische Zwillinge.
„Sellrain-Silz stellt eine ideale Ergänzung zu unseren Kernkraftwerken dar, die damit noch wirtschaftlicher arbeiten können. Die Leistung aus Tirol muß zugleich auch Reserveaufgaben für den Ausfall der großen Kraftwerksblöcke übernehmen.“ So klar hat es einmal der Chef des deutschen Energiekonzerns EnBW, der zusammen mit EON „unser“ TIWAG-Kraftwerk Sellrain-Silz betreibt, ausgesprochen.

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Gibt es überhaupt Atomstrom in Österreich?

1978 haben die Östereicherinnen und Österreicher „Nein" zum AKW Zwentendorf gesagt. Österreich produziert keinen Atomstrom. Trotzdem fließt Atomstrom im österreichischen Stromnetz, Stromfirmen handeln mit Atomstrom und machen so fette Gewinne. Österreichs StromkundInnen finanzieren Atomkraftwerke außerhalb Österreichs ohne ihr Wissen und ungewollt mit.
Die zehn großen Stromfirmen handeln mit rund 20 Prozent Atomstrom. Diese 20 % finden sich aber auf keiner Stromrechung wieder. Wieso verschwindet dieser Atomstrom beinahe spurlos?

Das Problem liegt bei der Stromkennzeichnung.
Der österreichischen Regulierungsbehörde wird vorgeworfen einer Möglichkeit Vorschub zu leisten um "Atomstrom sauber zu waschen". Es wird den Energieversorgern gestattet, nur jene Strommenge kennzeichnen zu müssen, die an österreichische Endkunden geliefert wurde.
Im Jahr 2005 wurden in Österreich 66.358 Gigawattstunden (GWh) Strom erzeugt sowie 65.747 GWh (plus 3.275 GWh für Pumpstrom für Speicherkraftwerke) verbraucht. Produktion und Verbrauch hielten sich also annähernd die Waage.
Die "Gesamtaufbringung" der österreichischen Stromversorger lag aber bei 134.984 GWh.
"Wo kommt dieser Strom her, und vor allem: Wie wird er erzeugt?"

In Österreich bis zu 20 Prozent Nuklearenergie
"Der in Österreich importierte Strom stammt zum Großteil aus Deutschland und Tschechien – beides Länder mit hohen Anteilen an Nuklearenergie und fossilen Energieträgern", erklärt Silva Herrmann von Global 2000. Der Atomstromanteil lag 2005 in Deutschland etwa bei 31,1 Prozent, in Tschechien bei 30,5 Prozent.
Bei Global 2000 und Greenpeace spricht man deshalb von bis zu 20 Prozent Atomstrom in Österreich.

Zertifikate-Handel unter heftiger Kritik
Die E-Control erlaubt den Energieversorgern, den Herkunftsnachweis für Strom ausschließlich über Zertifikate zu erbringen. "In der Praxis kann das so ausschauen, dass ein Stromversorger bei der tschechischen CEZ eine bestimmte Menge Atomstrom aus Temelin einkauft und bei einem schwedischen Stromproduzenten für genau dieselbe Menge billige Wasserkraftzertifikate erwirbt - ohne aber tatsächlich Strom von diesem Hersteller beziehen zu müssen. Den Kunden kann er dann ganz legal weismachen, sie mit sauberem Strom zu beliefern".

Die großen Stromfirmen kaufen in ganz Europa Kohle- und Atomstrom in Bausch und Bogen ein. Auf den Stromkennzeichnungen weisen sie aber lediglich Wasserkraft aus, da gleichzeitig aus ganz Europa ungenützte Wasserkraftzertifikate zugekauft werden.

„Saubere Produkte" werden großgeschrieben:
Fast alle österreichischen Stromversorger nutzen die Möglichkeit, spezielle Produkte für Haushaltskunden zu kreieren. So kann beispielsweise der schmutzige Strom mit einem hohen Atomstromanteil und hohen CO2-Emissionen aus Kohle- und Gaskraftwerken fast vollständig an die Industrie- und Großkunden rechnerisch zugeteilt werden.
Der für die Haushaltskunden verbleibende „saubere" Rest enthält dann weniger CO2, einen hohen Wasserkraft- und einen hohen Ökostromanteil - und wird natürlich teurer verkauft.
Die Gegenstrategie: Man muss dafür sorgen daß das Geld zu dem Stromlieferanten kommt, der ausschliesslich Ökostrom liefert:
Also Wechsel des Stromlieferanten.