E-wirtschaft hat Hausaufgaben immer noch nicht gemacht
Der Ruf nach neuen Hochspannungsleitungen wird lauter
Nach Ansicht der E-Wirtschaft müsste neben der Schließung des 380-kV Ringes innerhalb Österreichs noch weitere 250 Kilometer
380-kV Leitungen gebaut werden. Der heimische Strombedarf wächst jährlich um 1,7 Prozent.
2007 wurden 57 Terawattstunden (TWh) verbraucht, 2016 könnten es laut E-Control schon 68 TWh sein.
Ein Argument das immer wieder herhalten muss
Erneuerbare Energien erhöhen die Schwankungsbreite.
Auch die Regierungspläne, bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energien auf 34 Prozent zu steigern, bereiten den Netzbetreibern Sorge und
schüren deren Angst vor einem Zusammenbruch des Stromnetzes.
Denn man bräuchte beim Windkraft-Ausbau im selben Ausmaß eine andere Erzeugungseinheit (kalorisch oder Wasserkraft) als "Schattenkraftwerk", um die starken Schwankungen der Windkraft abzufedern. Ebenso sind starke Leitungen notwendig, um die Unterschiede auszugleichen. Zu den derzeit knapp 1000 Megawatt (MW) Windkraft sollen bis 2015 nochmals 700 MW hinzukommen.
"Wir als Netzbetreiber sind nirgends beliebt", klagt Heinz Kaupa, APG-Vorstandsmitglied, und die Kooperation ist mangelhaft, ein einziger Ansprechpartner fehlt, das Rechtsgebiet ist zersplittert. Beispielsweise mache jeder Bürgermeister seine eigene Bauordnung – mit dem Ergebnis, dass "momentan nicht einmal die bestehenden Trassen freigehalten werden, sondern unter die existierenden Hochspannungsleitungen hinein Baugrund gewidmet wird." Und das, obwohl ein Korridor von 140 Metern Breite freigehalten werden müsste.
Da sei es nicht verwunderlich, dass Trassen für Leitungen, die erst in Planung sind, schon gar nicht respektiert werden. Die E-Wirtschaft fordert daher, dass die Politik – wie in der Verkehrsplanung – geeignete Institutionen für "Strom-Autobahnen" schaffen soll.