Atomstrom - Veredelung
Wie Strom wertvoller gemacht wird
Die Aufgabenstellung erscheint auf den ersten Blick kompliziert - ist es aber nicht.
Man versteht darunter die Umwandlung von Grundlastenergie zu Spitzenenergie.
Mit der Liberalisierung der Energiemärkte hat sich binnen kürzester Zeit der Strom als neue Handelsware etabliert.
Mit Strom wird an der Stromhandelsbörse European Energy Exchange (EEX) in Leipzig Handel betrieben wie mit jeder anderen
Ware, wie mit Öl in Rotterdam oder mit Aktien an den internationalen Börsen.
Strom kostet nicht immer gleich viel sondern unterliegt dauernden - oft sogar minütlichen - Schwankungen.
Wenn ein Stromlieferungsunternehmen plötzlich Strom benötigt - weil etwa seine eigenen Erzeugungskapazitäten nicht ausreichen
oder der selbst erzeugte Strom teurer kommt als der momentane Strom an der Börse, so wird es diesen Strom sofort kaufen.
Mit welchen Primärenergieträgern dieser Strom erzeugt wurde ist meist unbekannt, interessiert aber auch niemanden.
Die Stromversorger wissen natürlich, wann immer und wo immer in Europa welche Art von Strom zu welchem Preis zu haben ist. Das heißt, wenn um halb drei in der Nacht in Bulgarien für eine Stunde Atomstrom weit unter den Gestehungskosten zur Verfügung steht, dann wird er (trotz gigantischer Leitungsverluste) gekauft und wenn die Megawattstunde in Bulgarien um halb drei um einen halben Cent zu teuer ist, dann wird das gleiche mit Atomstrom aus Frankreich bewerkstelligt. Jetzt eröffnen sich für die Energieversorgungsunternehmen interessante Möglichkeiten, nämlich den Kauf von billigem Strom um Pumpspeicherkraftwerke zu betreiben.
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Pumpspeicherkraftwerke
funktionieren prinzipiell wie Speicherwasserkraftwerke, nutzen also die Energie des Wassers, das aus enormen
Fallhöhen stürzt und Turbinen antreibt. Es gibt im Wesentlichen nur einen zentralen Unterschied. Das Wasser wird nicht durch einen natürlichen
Zulauf in großen Höhen in Form eines Sees gespeichert, sondern zuerst hoch in ein Becken gepumpt, um es dann abzulassen und zur
Energiegewinnung zu nutzen.
Das heißt also, zuerst wird Energie gebraucht, um das Wasser hoch zu pumpen, um dann wieder die potenzielle Energie in elektrischen
Strom umzuwandeln.
Macht das denn Sinn?
Das tut es. Denn in Zeiten geringen Strombedarfs werden die Stromüberkapazitäten genutzt, um
das Wasser nach oben zu befördern und erst dann Energie zu gewinnen, wenn erhöhter Bedarf besteht. Im Grunde genommen sind
Pumpspeicherkraftwerke damit nichts anderes als gigantische Akkumulatoren.
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist die zweifache Umwandlung von Energie ebenfalls sinnvoll, auch wenn dabei nur ein Wirkungsgrad von 75 Prozent erreicht werden kann. Denn in Zeiten von Stromüberschuss sind die Preise eher niedrig – in Spitzenzeiten aufgrund erhöhter Nachfrage entsprechend höher.
Das ist echte Stromveredelung: billigen - und in der Öffentlichkeit unbeliebten - Atomstrom in Pumpspeicherkraftwerken in sauberen und
teuren Wasserkraft - Spitzenstrom zu verwandeln.
Deshalb findet sich in der Energiemix-Aufstellung in den Stromrechnungen kein Anteil an Atomstrom - es will diesen Anteil auch keiner kennen.
Das ist auch der Grund warum wir die großen
Jetzt nur noch die Frage: Wollen wir das ?
Unser Land für den Transport von Atomstrom aus Temelin nach Italien zur Verfügung zu stellen, Atomkraftwerke
dadurch am Leben zu erhalten, den Gewinn der großen Energiekonzerne zu erhöhen, deren Kriegskasse zu füllen, damit sie
erfolgreich gegen Erneuerbare Energien zu Felde ziehen können.