Baubeschluss für das Kraftwerk Feldsee
Der Aufsichtsrat der Kelag hat grünes Licht für den Bau des Pumpspeicher-Kraftwerkes Feldsee
Der Aufsichtsrat der Kelag hat heute Nachmittag grünes Licht für den Bau des Pumpspeicher-Kraftwerkes Feldsee in der Gemeinde Flattach gegeben. Die Kelag wird in dieses Vorhaben 48,5 Mio Euro investieren. "Der Bau des Pumpspeicherkraftwerkes Feldsee ist unsere größte Investition in den Kraftwerksbau seit fast 20 Jahren," erklärt Vorstandsdirektor Hermann Egger. Das Kraftwerk wird über eine Leistung von 67 MW verfügen und pro Jahr rund 157 Mio Kilowattstunden Strom erzeugen. Das entspricht dem Jahresbedarf von 45.000 durchschnittlichen Haushalten.
Erweiterung der Kraftwerksgruppe Fragant
"Das Pumpspeicherkraftwerk Feldsee ist eine sehr intelligente Erweiterung unserer Kraftwerksgruppe Fragant," sagt Egger. "Unterhalb des Speichers Wurtenalm errichten wir das Krafthaus für den Maschinensatz. Das Krafthaus verbinden wir mit Druckstollen beziehungsweise unterirdischen Druckrohrleitungen mit den bestehenden Speichern Wurtenalm und Feldsee." Im Pumpbetrieb wird Wasser aus dem Speicher Wurtenalm hinauf in den Feldsee gepumpt, im Erzeugungsbetrieb wird Wasser aus dem Feldsee über den Maschinensatz herunter in den Speicher Wurtenalm geleitet. "Mit diesem geschlossenen Wasserkreislauf greifen wir nicht in den natürlichen Wasserhaushalt ein, das Pumpspeicherkraftwerk Feldsee ist also sehr umweltverträglich," betont Egger. Die Umweltverträglichkeitsprüfung wurde positiv abgeschlossen.
Weitere Vorgangsweise
Nach dem Baubeschluss durch den Aufsichtsrat kann die Kelag nun die weiteren Schritte einleiten, insbesondere die Vergaben der einzelnen Baulose vorbereiten. Der Baubeginn ist für August vorgesehen. Während der Bauzeit werden bis zu 100 Menschen bei diesem Projekt beschäftigt sein, es bedeutet einen wichtigen Impuls für die Kärntner Wirtschaft. Ende 2008 soll das Pumpspeicherkraftwerk Feldsee in Betrieb gehen.
Kelag setzt auf erneuerbare Energie
"Das Pumpspeicherkraftwerk Feldsee ist ein sehr wichtiger Teil unserer Strategie zur Nutzung heimischer, erneuerbarer Energieträger," betont Egger. "Außerdem wird dieses Pumpspeicherkraftwerk einen wichtigen Beitrag zur sicheren und zuverlässigen Stromversorgung in Kärnten leisten, weil es auf Knopfdruck verfügbar ist, also sehr flexibel eingesetzt werden kann. Außerdem wird dieses Kraftwerk dazu beitragen, den steigenden Strombedarf in Kärnten zu decken und die Position der Kelag im Wettbewerb zu stärken."
Mit dem Verkauf von KELAG – Anteilen im Jahre 2001 an den deutschen Atomkonzern RWE verfügt die Kelag über einen leichten Zugang zu Atomstrom. Dieser Atomstrom kann nun in idealer Weise als Pumpstrom eingesetzt werden, um von dem in 1.700 m gelegenen Speicher Wurten, Wasser in den in 2.200 m Höhe gelegenen Speicher Feldsee hochzupumpen. Die beiden Speicher Feldsee und Wurten werden baulich nicht verändert, es werden auch keine weiteren Bäche beigeleitet.
Wozu also das ganze ?
Atomstrom ist billig, fällt aber kontinuierlich an. Strom aus Speicherkraftwerken ist teuer, kann aber leicht geregelt und dann teuer verkauft werden.
Strom wird derzeit mit 5,348 Cent/kWh gehandelt, während Atomstrom bereits um 1,5 Cent/kWh zu haben ist. Für die KELAG also kein schlechtes Geschäft.
Es handelt sich hier um den klassischen Fall einer "Stromveredelung" – Atomstrom verschwindet im Speichersee und kommt als sauberes Wasser wieder heraus.
Fazit: Alle sind zufrieden.