Daten und Prognosen zum österreichischen Elektrizitätsmarkt
15.05.2006

Mit Stromverbrauchs-Zunahme kann der Ausbau von Ökostrom nicht mithalten.

Der Strom-Endverbrauch nahm im Jahr 2005 um 0,8 Terawattstunden (TWh) oder 1,4 % auf insgesamt 60,2 TWh zu.
Davon stammten aus dem öffentlichen Netz 52,2 TWh, was einem Zuwachs von 0,6 TWh oder 1,1 % entspricht.
Der aus Eigenerzeugung abgedeckte Stromverbrauch der Großabnehmer nahm 2005 deutlich stärker zu als der Bezug aus dem öffentlichen Netz.
Mit Netz- und Umwandlungsverlusten nahm der Stromverbrauch im zehnjährigen Mittel um 2,3 % insgesamt sowie um 2,5 % im öffentlichen Netz zu, beschleunigte sich zuletzt weiter - für 2006 wird die Zunahme der Abgabe im öffentlichen Netz auf 3,2 % geschätzt.
Mit dieser Stromverbrauchs-Zunahme kann der Ausbau von Ökostrom, der in den Behinderungen des Ökostromgesetzes 2006 seine Ursache hat, nicht mithalten.

Seit dem Inkrafttreten des Ökostromgesetzes 2003 ist die Entwicklung bei den erneuerbaren Energieträgern durch die Errichtung neuer Windkraft-, Biomasse-, Biogas- und Photovoltaikanlagen geprägt.
Mitte 2006 waren Anlagen mit folgenden Leistungen in Betrieb: 959,89 MW Windkraft weiters 234,75 MW Biomasse und 57,06 MW Biogas.

Genehmigte Anlagen:

Am 31. März 2006 waren bereits 992,63 MW Windkraft (171 Windparks mit 641 Windrädern), weiters 403,03 MW Biomasse fest (166 Anlagen) sowie 81,06 MW Biogas (325 Anlagen) genehmigt.
Dazu kommen 2.421 Kleinwasserkraftanlagen (bis zu 10 MW Engpassleistung) mit einer Gesamtleistung von 1.149 MW (1.986 bestehende Anlagen mit 954 MW zuzüglich 214 neue Anlagen mit 129 MW zuzüglich 221 revitalisierte Anlagen mit 66 MW). Da diese Kraftwerke im freien Stromverkauf teilweise höhere Erlöse als mit verordneten Einspeisetarifen erzielen, sind viele dieser Kleinwasserkraftanlagen nicht mehr im Förderungsregime der Ökobilanzgruppen enthalten.

Der Stromendverbrauch wird bis 2020 auf 89 TWh im Jahr 2020 steigen. Mit Effizienzmaßnahmen könnte man den jährlichen Endverbrauch elektrischer Energie bis 2020 um rund 8 TWh senken, dennoch läge der Endverbrauch im Jahr 2020 um 21TWh höher als im Jahr 2004.

78,1 % Ziel ferner den je

Österreichs Zielvorgabe seitens der EU, den Stromverbrauch von 2001 bis 2010 auf 78,1 Prozent Strom aus erneuerbarer Energie zu erhöhen kann nicht erreicht werden. Im Gegenteil, der Anteil an Ökostrom wird sich nicht erhöhen sondern auf weniger als 65 Prozent verringern.
Wenn nun jetzt nach Berechnungen der e-control der Stromverbrauch im Jahr 2020 auf 81 TWh steigen wird, so bedeutet dies eine weitere Reduktion auf 45 Prozent Ökostrom.

Strafzahlungen an die EU werden bereits ab 2010 die unvermeidbare Konsequenz sein.