Trotz Ökodebatte werden Luxus-Karossen gekauft
Bis 2020 sollen Verbrennungsmotoren in Deutschland verboten werden
Die Klimadebatte in Deutschland hat bislang kaum Folgen für das Geschäft der Automobilindustrie. Bei Mercedes ist noch niemandem aufgefallen, dass die Käufer massenweise von der S-Klasse in zur A-Klasse umstiegen. Bei BMW freut man sich über das hervorragende Interesse der Kunden am neuen Geländewagen X5, und bei VW merkt man an den Bestelleingängen nicht, dass den Kunden der Klimaschutz ein besonderes Anliegen wäre. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“. Den deutschen Umweltminister Sigmar Gabriel ärgert das. Die Industrie müsse die von der EU geforderten CO2-Grenzwerte (120 Gramm pro Kilometer) einhalten, wenn auch nicht für jedes einzelne Modell, sondern nur im Schnitt.
Situation in Deutschland
Kritik kommt vom deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler. VW-Chef Martin Winterkorn wies die Kritik zurück:
Politiker zählten zu den besten Kunden der Autoindustrie. „Sie fahren in der Regel nicht die verbrauchsgünstigsten
Modelle.“ Die Forderung der EU-Kommission, dass der CO2-Ausstoß ab 2012 nur noch bei 120 Gramm liegen
dürfe, sei eine „knallharte Industriepolitik zu Lasten Deutschlands“.
Profitieren würden die Hersteller aus Frankreich und Italien, die vorwiegend Kleinwagen anbieten. Eine
Meinung, die auch Porsche-Chef Wendelin Wiedeking teilt. VW plant indes ein Ökomodell mit niedrigem Verbrauch,
Porsche einen sparsamen Cayenne.
Die CSU will die Deutschen per Gesetz dazu bringen, nur noch klimafreundliche Autos zu fahren: Ab 2020
sollten Verbrennungsmotoren verboten sein und nur noch Hybrid- und Wasserstoffmotoren erlaubt sein,
forderte CSU-Generalsekretär Markus Söder im „Spiegel“.