Stromtankstelle für Elektroautos
In Deutschland eignen sich die Großstädte sehr gut für erste Testphasen
Es geht um die Abkehr von Öl oder Gas hin zur Elektromobilität.
Geht es nach den Vorstellungen von RWE, so gibt es mittelfristig ein Netz von Stromtankstellen in Deutschland. Die Ingenieure bei den deutschen Energieversorgern
rechnen mit 2 Euro kosten für 100 Kilometer Fahrt - auf der Basis eines Spezialtarifs von 0,10 Euro pro kWh. Neben dem Prototypen einer Stromtanksäule, die in
Berlin noch dieses Jahr 500mal installiert werden soll, hatte RWE ein Smart Cabrio ed ausgestellt.
Ausgehend von einer Akkukapazität mit 20 kWh soll der Kleinwagen in zirka 6 Stunden voll ausgeladen sein. Das bedeutet im dichten Stadtverkehr eine
Reichweite von mindestens 100 Kilometern. Die Bezahlung erfolgt über ein Kommunikationssystem im Fahrzeug, das Verbindung mit der Stromtanksäule aufnimmt.
Hier könnte die Abrechnung ähnlich wie mit einem Mobilfunkbetreiber erfolgen.
Herzstück der Ladeinfrastruktur ist die Anmeldung des Fahrzeugs über das Ladekabel an der Stromtankstelle. Dabei werden - so die Vorstellungen von RWE - die Vertragsdaten berücksichtigt, so dass durchaus verschiedene Stromtarife möglich sind. Während das Elektrofahrzeug auftankt, misst die Ladestation den individuellen Verbrauch. Die Anwesenheit des Fahrers während des Auftankens ist nicht notwendig. Am Ende des Ladevorgangs übermittelt die Ladestation den individuellen Verbrauch, auf dessen Basis dann die Rechnung erstellt wird. Die Zusendung erfolgt kostengünstig online per Email.
Ein großes Thema ist auch die Gestaltung und Standardisierung der Schnittstelle des Ladekabels. Hier soll in jedem Fall verhindert werden, dass der Kunde sein Elektroauto nicht per selbst gebasteltem Adapter am Haushaltsstrom auflädt.
Der Smart ed kostet als Cabrio - Stand heute - zirka 38.000 Euro. Davon entfallen 20.000 Euro an Kosten für die Akkus. Der gezeigte Versuchsträger ist noch mit Nickel-Metallhydrit-Akkus unterwegs, in Kürze werden diese durch Lithium-Ionen-Zellen ersetzt. Durch Optimierung des Herstellungsprozesses sollen die Kosten für den 20-kWh-Akku auf 5000 Euro sinken. Dafür gibt es keine Abgase im nahezu lautlosen Fahrbetrieb. Damit könnten auch Immobilien wieder an Wert gewinnen, die sich an einer großen Straße befinden. Doch diese Szenarien sind heute noch nicht abzusehen. Der Smart ed (electric drive) ist ein Elektroauto, welches sich noch im Erprobungsstadium befindet und Ende 2009 erst einmal in Kleinserie gehen soll.