Warum Öl-Multis Superethanol blockieren
Quelle: auszugsweise aus ökoenergie 76, September 2009
Alternative Treibstoffe bieten zahlreiche Vorzüge
Der Vormarsch der alternativen Treibstoffe in der Europäischen Union und in Österreich ist nicht mehr zu stoppen. Der nachwachsende Treibstoff Superethanol sei eine zukunftsträchtige
Alternative, ist der Geschäftsführer des Raiffeisen-Energieunternehmens Gernold überzeugt.
Dieser Treibstoff, dessen Rohstoff auf heimischen Ackerflächen wächst, trägt das Kürzel E85 und wird aus bis zu 85 Prozent Bio-Ethanol hergestellt, der Rest bildet Superbenzin.
Naturgemäß liegen die Interessen internationaler Ölfirmen am Verkauf der in ihren Raffinerien erzeugten Produkte. Besonders Benzin, welches in Europa aufgrund des großen Dieselverbrauches im Überschuss produziert wird, soll daher nicht kompensiert werden. Nach Aussage der großen Mineralölfirmen denken diese auch in nächster Zeit nicht an den Aufbau eines E85-Tankstellennetzes.
Erfreulich hat sich die Beimischung von Biodiesel zu mineralischem Diesel in Österreich entwickelt, die von der Mineralölindustrie rasch umgesetzt wurde, dagegen ist
Benzin nach wie vor ein Überschußprodunkt.
Die seit dem deutlichen Diesel-Preisanstieg feststellbare Rückkehr vieler PKW-Eigentümer von Diesel zu Benzin erfolgt sehr langsam und wird sich erst nach einigen Jahren spürbar auswirken.
Berechtigte Hoffnungen setzen die Anhänger erneuerbarer Treibstoffe auf Fahrzeuge, die mit Superethanol gefahren werden können. Von denen gibt es auf dem heimischen Markt noch viel zu wenige. Nur einige wenige Automarken bieten bereits so genannte Flexi Fuel Vehicles (FFVV) an. Diese FFV sind Fahrzeuge, die mit dem umweltfreundlichen Kraftstoff Superethanol betrieben werden können, aber ebenso mit herkömmlichem Superbenzin fahren.
Vor allem die deutschen Autoerzeuger, die in Österreich über hohe Marktanteile verfügen, beteuern zwar gerne ihre Umweltgesinnung, tun aber in der Praxis wenig. Die Automobilindustrie soll dieses Thema nicht endlos diskutieren und zerreden, sondern ihrer Verantwortung gerecht werden und endlich entscheidende Schritte setzen und umweltfreundliche Fahrzeuge auf den Markt bringen.
Wie lange sind die Schäden noch bezahl- und versicherbar?
Quelle: Vortrag Prof. Dr. Gerhard Berz beim ÖDP in München am 10.07.2008
Die Schadenbelastungen aus großen Wetterkatastrophen nehmen weltweit drastisch zu. Die Ursachen sind größtenteils steigende Bevölkerungs- und Wertekonzentrationen, gerade auch in stark exponierten Regionen, und eine erhöhte wirtschaftliche und technische Verwundbarkeit. Gleichzeitig gewinnt der rasch voranschreitende Klimawandel immer größeren Einfluss auf die Häufigkeit und Intensität von Wetterextremen, auch in Mitteleuropa. Dadurch nehmen auch die Schadenpotenziale extremer Naturkatastrophen stark zu.
In dieser kritischen Situation kommt es jetzt drauf an, das Klima-„Experiment“ durch eine radikale Verringerung der Treibhausgasemissionen rasch in den Griff zu bekommen. Da der Klimawandel aber auf absehbare Zeit nicht mehr zu stoppen, sondern bestenfalls zu verlangsamen ist, müssen umgehende Vorsorgemaßnahmen zur Anpassung an die erwarteten neuen Klimaverhältnisse und ihre Auswirkungen ergriffen werden. Für die Versicherungswirtschaft bedeutet dies u.a. ein verändertes Größtschadenrisiko mit entsprechend angepassten Absicherungsstrategien und einen zunehmenden Anpassungsbedarf bei den Bedingungen und Risikozonierungen. Gleichzeitig verfügt die Finanzwirtschaft über einige Möglichkeiten, selbst aktiv und effektiv zum Klimaschutz beizutragen.