Autos: Alternative Antriebstypen im Test
Quelle: noe.ORF.at vom 28.10.2009

In Zeiten hoher Benzin- und Dieselpreise wird der Ruf nach Alternativen immer lauter. Wir haben uns die Vor- und Nachteile alternativer Antriebsformen wie Elektro-, Erdgas-, Hybrid- und Superethanolantrieb angesehen.

Elektro: Batterie unter der Motorhaube

Der Klassiker unter den alternativ betriebenen Fahrzeugen ist das Elektroauto. Der Unterschied zu einem herkömmlichen Fahrzeug zeigt sich bei diesem Modell erst unter der Motorhaube - hier befindet sich die Batterie. Die Vor und Nachteile liegen auf der Hand. Der Elektroantrieb ist umweltschonend, weil zu 100 Prozent emissionsfrei.
Das Plus: Die Batterien sind überall aufladbar.
Das Minus: Die teuren Anschaffungskosten und die Eignung des Autos - es ist nur für Kurzstrecken geeignet.
"Die Batterien sind sehr teuer, das macht das Auto dreimal so teuer wie ein normales Fahrzeug. Für viele Kunden ist das ein Ausschlusskriterium", sagte Michael Röck von der Denzel AG.

Ethanol: Rohstoff wächst quasi vor Haustür

Immer stärker auf den Markt drängen Fahrzeuge mit Bioethanol- oder Superethanolantrieb. Der Treibstoff wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, er wächst quasi vor der Haustür.
Damit ist bei diesen Fahrzeugen der Ausstoß CO2-neutral.
Das Plus: Gleiche Anschaffungskosten wie bei herkömmlichen Fahrzeugen.
Das Minus: Ein höherer Verbrauch, wobei Superethanol günstiger ist.
"Unter dem Strich ist es Nullsummenspiel, mit dem Vorteil einer größeren Leistungsausbeute und ein bisschen mehr Fahrspaß", so Gerhard Erblich von Volvo Austria.

Hybrid: Elektromotor reduziert Verbrauch

Immer mehr umweltbewusste Autolenker entscheiden sich auch für einen Hybridantrieb. Dabei ist der Verbrennungsmotor mit einem Elektromotor gekoppelt. Damit reduziert sich der CO2 Ausstoß.
Das Plus: Der Elektromotor sorgt für einen geringeren Verbrauch.
Das Minus: Hybridfahrzeuge sind in der Anschaffung etwas teurer, im Betrieb aber günstiger.
"Bei diesen Autos bewegen wir uns irgendwo um die achteinhalb Liter. Und natürlich ist der CO2 Ausstoß massiv reduziert", sagt Ira-Xenia Glatz von Mercedes-Benz.

Gas: Geringer Luftschadstoffausstoß

Wenn es um die Schonung der Umwelt geht, gewinnen Autos mit Bio-oder Erdgasantrieb immer mehr an Bedeutung, denn diese Fahrzeuge haben einen geringeren Luftschadstoffausstoß.
Das Plus: Die günstigen Betriebskosten.
Das Minus: Noch ist die Tankstellendichte gering - im Betrieb gibt es keine Unterschiede.
"Sie müssen keine Abstriche machen, es ist leiser als herkömmliche Autos, das ist ein Vorteil. Sonst merkt man aber keinen Unterschied", sagt Cornelia Krajcsir von EAA Erdgas Mobil.

Wie Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP)sagt, müssen die Treibstoffe umweltfreundlicher werden und die Motoren noch weniger CO2 ausstoßen, wobei eine Weiterentwicklung dieser Technologien nur in enger Zusammenarbeit der Politik mit der Industrie möglich ist.

Das Interesse der Konsumenten ist vorhanden, das zeigte am Mittwoch der Andrang in Vösendorf. Dort wurden etwa 40 Fahrzeuge mit umweltschondendem Antrieb präsentiert, die sogleich Probe gefahren werden konnten.