Alternativantrieb - Hybridtechnik
Was kommt nach den Benzin- und Dieselmotoren ?
Es werden mit Sicherheit Fahrzeuge sein, die mit erneuerbare Energie - also weitgehend elektrisch betrieben werden
Fahrzeuge die mit Strom aus der Steckdose betrieben werden stecken noch mitten in der technischen Entwicklung.
Kleinserien von Elektrofahrzeugen wurden schon produziert aber praktisch alle großen Automobilproduzenten haben Pläne für die
Weiterentwicklung und Produktion in die Schreibtische verbannt.
Sie werden diese Pläne erst wieder herausholen, wenn sie von gravierenden äußeren Ereignissen dazu gezwungen werden.
Die Autoindustrie wird erst innovative Autos herstellen, bis sich die bestehenden Maschinen zur Erzeugung der alten Modelle amortisiert haben. Dies kann unter
Umständen bis zu 20 Jahre dauern, wenn nicht die steigenden Treibstoffpreise dieser Strategie einen Strich durch die Rechnung machen.
Derzeit haben aber noch die Ölmultis ihre Finger zu tief in den Taschen der Automobilindustrie stecken.
Eine vielversprechende Alternative stellt derzeit die Hybridtechnik als Fahrzeugantrieb dar
Keine Frage - ein Hybridauto ist kein reines Elektroauto. Sein Antrieb besteht aus einer intelligenten Kombination von
Benzin- und Elektromotor. Die Energie kommt im Unterschied zum Elektroauto nicht aus der Steckdose, sondern als Benzin aus der Tankstelle.
Das Hybridauto verfügt dabei über alle Vorzüge, die ein Elektroauto aufweist: Bei Beschleunigung vom Stand und bei niedriger
Geschwindigkeit treibt der Elektromotor das Fahrzeug an. Dies bedeutet: nahezu geräuschloser Antrieb und starkes Anzugsdrehmoment.
Bei höheren Geschwindigkeiten wird automatisch auf den 1,5 VVT-i Benzinmotor umgeschaltet, wobei im "Ernstfall" der E-Motor bei der
Beschleunigung noch zusätzlich mithilft. Und wenn Sie vom Gas gehen, bremsen oder bergab fahren wird die kinetische Energie, die
normalerweise in den Bremsen als Wärme "vernichtet" wird, in der Batterie gespeichert.
Beim Stillstand des Fahrzeuges ist der Benzinmotor nicht in Betrieb und natürlich steht auch der Elektromotor.
Angefahren wird mit dem Elektromotor und erst bei einer bestimmten Geschwindigkeit - abhängig von der gewünschten Beschleunigung des
Fahrzeugs - wird automatisch auf den Benzinmotor umgeschaltet ohne daß dies der Fahrer bemerkt, wenn er nicht genau die Displayanzeigen im Auge behält.
Beim Elektrobetrieb sind Emissionen praktisch null, ein entscheidender Vorteil im dichten Stadtverkehr und im Verkehrsstau.
Das bekannteste Hybridauto ist der von Toyota erzeugte "Prius"
Die Popularität des "Prius" ist enorm - weil die Benzinpreise in den USA auf weit über zwei Dollar pro Gallone (entspricht 0,5 Euro pro Liter) gestiegen sind, hat
die Nachfrage sprunghaft zugenommen, und Toyota kommt mit dem Liefern kaum nach. Allein im April wurden über 11.000 Prius verkauft, das Ziel
von 100.000 Prius-Verkäufen in diesem Jahr wird vermutlich deutlich übertroffen werden.
"Handeln Sie schnell', warnt ein Toyota-Händler in Maryland. "Wenn Sie sich heute einen Prius ansehen, kann ich Ihnen nicht garantieren, dass er
morgen noch da ist."
Für das Jahr 2020 wird ein weltweiter Bestand von 1,2 Milliarden Kraftfahrzeugen gegenüber derzeit rund 700 Millionen vorhergesagt.
Die Kombination von Elektro- und Benzinmotor macht Antriebe "sauberer"
Hybridautos haben zwei Motoren: einen Benzin- und einen Elektromotor. Die Idee dahinter: Nicht jeder Motor kann alles gleich gut.
Auf der Autobahn etwa fährt ein Hybrid mit Benzin. Dabei entsteht überschüssige Energie, die den Elektromotor auflädt.
Das Auto muss also nie an die Steckdose.
Im Stadtverkehr hingegen schaltet das Gefährt automatisch auf den Elektromotor um. Es wird kein Benzin verbraucht, es entstehen keine Schadstoffe.
Der Prius wählt nun automatisch die beste Antriebsart. Vom reinen Elektroantrieb (höchste Wirtschaftlichkeit) bis hin zur Kombination der beiden
Motoren, wenn man maximal beschleunigen will. Beim Bremsen wirkt der E-Motor als Generator, gewinnt Energie zurück und speichert sie in einer 39 Kilo
schweren Nickel-Metallhydrid-Batterie.
Beim Prius arbeitet der 59 KW Benzinmotor immer in Vollast, dem besten Wirkungsgrad hinsichtlich Verbrennung.
Der 200-Volt-Elektromotor aus der hauseigenen Fabrik, mit einer 300.000 Kilometer Garantie versehen, steht über einen Generator in Verbindung
mit dem Antriebspartner. Bei Auto-Stillstand schaltet der Motor ab, das neuerliche Anfahren erfolgt bis etwa 40 km/h mittels Elektromotor, um die
starke Umweltbelastung der Benziner im niederen Drehzahlbereich auszuschalten.
Der Fahrer merkt davon nichts. Doch er kann sich das ganze System im Display anschauen, eine prächtige Unterhaltung für alle Insassen. Da sieht
man ganz genau, wie viel man verbraucht und woher die Energie gerade kommt.
Extrem leiser Elektroantrieb
Ein Hybridauto fährt sich wie jedes andere Auto auch - fast vergisst man, dass man in einem Hybrid-Auto sitzt. Es ist extrem leise, wenn nur der Elektromotor
arbeitet, er wirkt aber auch ziemlich bemüht und laut, wenn man auf einer Bergstraße voll aufs Gas steigt.
Wetten, dass Sie beim ersten Startversuch scheitern?
Oder das glauben - obwohl Sie alles so gemacht haben wie es die Betriebsanleitung vorschreibt. Doch nichts tut sich - aber nur vermeintlich.
Denn in Wirklichkeit ist das System längst gestartet, nur hören tut man es nicht. Erst wenn man mit dem Fuß von der Bremse geht, bewegt sich das
Fahrzeug wie von Geisterhand, unhörbar weil vom Elektromotor angetrieben.
Die technischen Daten des Toyota Prius
Antrieb: 1,5-Liter-Benzinmotor mit 78 PS sowie ein Drehstrom-Synchronmotor (500 Volt Wechselstrom) mit 50 kW
Beschleunigung: in 10,9 sec. von Null auf 100 km/h
Drehmoment: 400 Nm
Verbrauch: 4,3 Liter auf 100 km
Wie auch immer:
Der neue Prius kommt in Österreich auf den Markt.
150 bis 200 Stück sollen hier pro Jahr verkauft werden, weltweit sollen es vorerst 70.000 pro Jahr sein.
26.326,80 Euro kostet das Fahrzeug, 26 österreichische Händler, mindestens einer pro Bundesland, werden den Prius anbieten und auch reparieren.
Was aber eher selten vorkommen dürfte, Toyota bietet acht Jahre (bzw. 160.000 Kilometer) Garantie.
Rund 500 neue Automodelle hat der Verkehrsclub Schweiz aus Umwelt- und Gesundheitssicht getestet.
Das Ergebnis:
Der Mittelklassewagen Toyota Prius mit Hybridantrieb ist das derzeit sauberste Auto am Kfz-Markt!
Der VCÖ fordert eine Ökologisierung der Kfz-Steuern. Für Fahrzeuge mit niedrigem Schadstoffausstoß sollen die Steuern gesenkt werden.
Zudem fordert der VCÖ niedrigere Abgasgrenzwerte.
Der Verkehrsclub Schweiz hat rund 500 Neuwagen aus Umwelt- und Gesundheitssicht bewertet. Die Kriterien waren der verbrauchsabhängige Ausstoß des Treibhausgases CO2 sowie Lärm- und Schadstoffwerte. Den ersten Platz erzielte der Toyota Prius mit Hybridantrieb (Kombination von Benzin- und Elektromotor). Sein Verbrauch: 4,3 Liter pro 100 Kilometer, die CO2-Emissionswerte 104 Gramm / Kilometer.
"Im Vergleich dazu schneiden die in Österreich zehn meist verkauften Wagen des Vorjahres schlecht ab", stellt DI Wolfgang Rauh vom VCÖ-Forschungsinstitut fest. Wie die Untersuchung des VCÖ zeigt, haben die zehn beliebtesten Neuwagen des Jahres 2004 im Durchschnitt einen Verbrauch von 6,0 Liter pro 100 Kilometer und verursachen 151 Gramm CO2 / Kilometer.
Auf dem Vormarsch sind Erdgasautos. Bei der unteren Mittelklasse belegten mit dem FORD Fusion und dem FORD Focus zwei Erdgasfahrzeuge die Stockerlplätze 2 und 3. "Das Ergebnis der Auto-Umweltliste zeigt: Mit Hilfe innovativer Technologien kann der Schadstoffausstoß der Autos deutlich verringert werden. Die Politik ist gefordert, endlich die Grenzwerte zu senken", stellt VCÖ-Experte Rauh fest. Strengere Grenzwerte führen dazu, dass mehr saubere Motoren auf den Markt kommen.
Der VCÖ fordert zudem eine Ökologisierung der Kfz-Steuern. Für lärm- und abgasarme Autos sollen die Steuern niedriger sein. "Immer mehr Menschen leiden unter den Abgasen des Autoverkehrs. 190 tödliche Herzinfarkte werden durch dauerhaften Verkehrslärm verursacht. Der Feinstaub des Verkehrs in Österreich verursacht 2.400 Todesopfer im Jahr. Es geht nicht um abstrakte Abgaswolken. Es geht ganz konkret um die Gesundheit von Kindern und ihren Eltern, die entlang von verkehrsreichen Straßen leben", betont VCÖ-Experte Rauh.