Renault

Elektroautos zum Diskontpreis
Quelle: Presse vom 1.Oktober 2010

Der Renault Zoe scheint das erste Elektroauto zu sein, vor dem man sich nicht fürchten muss. Die Franzosen geben preislich erstmals eine Orientierung.

Testflotte, Kleinserie - mehr fällt den meisten Herstellern am Pariser Autosalon zum Thema Elektroauto noch nicht ein (siehe weiter unten). Ganz andere Töne hört man dagegen vom inoffiziellen Hausherren der Mondial d'Automobile. Carlos Ghosn, Chef von Renault-Nissan, ist wild entschlossen, als Hersteller von Elektroautos – zumindest in Europa – die Führungsrolle einzunehmen. Koste es, was es wolle.

"Das 100 Prozent elektrisch betriebene Fahrzeug ist die einzige Lösung für eine emissionsfreie Mobilität für jedermann", heißt es bei Renault. Damit es eine Lösung wirklich für jedermann ist, müssen die E-Autos auch erschwinglich sein. Mitte 2011 bringt Renault seine ersten zwei Modelle mit reinem Elektroantrieb auf den Markt. In Paris nannten die Franzosen erstmals konkrete Preise.

So kostet die Mittelklasse-Limousine Fluence Z.E. in Europa etwa 26.000 Euro - inklusive der jeweiligen Mehrwertsteuer. Eine Steuerbegünstigung ist dabei noch nicht mit eingerechnet. Glücklich schätzen können sich etwa Franzosen, die erhalten vom Staat 5000 Euro beim Kauf von Elektroautos. Zum Vergleich: Das erste Elektroauto in Großserie in Österreich - der viersitzige, etwa 3,5 Meter lange Mitsubishi i-MiEV - kostet 35.900 Euro. Für den Stadt-Lieferwagen Kangoo Express Z.E. muss man bei Renault 20.000 Euro hinlegen. Zu diesem Kaufpreis kommt ein monatlicher Pauschalpreis für die Batterie-Miete. Beim Fluence beträgt sie 79 Euro (inklusive Mehrwertsteuer).

Die Palette an E-Autos erweitert Renault im zweiten Halbjahr mit dem Stadtfahrzeug Twizy und Mitte 2012 mit dem Zoe. Der Viersitzer mit 4,1 Metern Länge, in etwa die Größe eines Clio, wurde in Paris als sehr weit gediehene Studie gezeigt. Er entspricht bereits zu 90 Prozent dem Serienfahrzeug. Der 82 PS starke Elektromotor treibt den rund 1400 kg schweren Wagen in 8,1 Sekunden von null auf 100 km/h.

Skoda mit Elektro-Octavia

Während Renault bereits am Markt mit seiner Elektroflotte ist, starten andere Hersteller erst deren Testflotte in Serie. Skoda zeigt auf dem Pariser Autosalon den Prototypen eines Octavia Combi mit Elektroantrieb. Die Dauerleistung des E-Motors liegt bei 60 kW, kurzzeitig sind auch 85 kW möglich. Die 180 Lithium-Ionen-Zellen speichern 26,5 kWh. Damit schafft der Octavia 140 Kilometer am Stück.

Auch Saab versucht sich erstmals am E-Antrieb. Basis für das Versuchsfahrzeug der Schweden ist ein 9-3 SportCombi. 135 kW, 8,5 Sekunden bis Tempo 100, 200 Kilometer Reichweite. Klingt nicht so schlecht. Wie sich der Elektro-Saab im Alltag schlägt, wird man erst ab Dezember 2011 erfahren. Dann startet eine Testflotte von 70 Stück in Schweden.

Um einiges früher ist Volvo dran, 2011 startet die Produktion des Elektroautos C30 Drive Electric. Der Prototyp wird von einem 60 kW-Motor angetrieben. Mit einer Batterieladung schafft er etwa 150 Kilometer. Details zum Serienmodell verschweigt Volvo hingegen noch.