Überschwemmung

Studie für die UNO erhöht Warnstufe beim Klimawandel

Nur Ausmaß der Erwärmung beeinflussbar, Klimawandel selbst nicht mehr zu verhindern.

Der Klimawandel ist nicht mehr zu verhindern, allenfalls ist das Ausmaß der Erwärmung noch beeinflussbar.
Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschafter in einem neuen Bericht für die Vereinten Nationen, der der "Welt am Sonntag" vorliegt. Das Umweltministerium erwartet nach Informationen der Zeitung auf der Basis dieser Daten bis zum Jahr 2100 weltweit eine mittlere Erwärmung um drei Grad Celsius. Deutschland werde unter bisher unbekannten Hitzewellen und Dürreperioden leiden. Im Sommer würden die Temperaturen deutlich über 40 Grad steigen. Die Arktis werde im Sommer eisfrei sein. Die Studie, die Grundlage für den vierten UN-Klimabericht ist, der im kommenden Jahr verabschiedet werden soll, liegt den Regierungen als streng vertraulich eingestufter Entwurf vor.

"Alarmierend"
Die darin enthaltenen Warnungen gingen zum Teil weit über die des UN-Klimaberichts von 2001 hinaus, berichtet die Zeitung unter Berufung auf eine interne Stellungnahme des deutschen Umweltministeriums. Der Parlamentarische Staatssekretär im Umweltministerium, Michael Müller (SPD), nannte den Bericht "alarmierend". Die derzeit spürbaren Klimaveränderungen seien jedoch keine Reaktionen auf den heutigen Schadstoffausstoß, sondern "das Ergebnis der 1960er und 1970er Jahre". Der Klimawandel vollziehe sich mit einer zeitlichen Verzögerung von 40 bis 50 Jahren. "Das alte Klimasystem ist aus den Fugen geraten, ein neues baut sich auf."

Gletscher werden verschwinden
Für Europa sagen die Wissenschaftler laut "Welt am Sonntag" vor allem der Landwirtschaft schwerwiegende Folgen durch den Klimawandel voraus. Die größten Verluste in der Landwirtschaft werde es im Mittelmeerraum, im südwestlichen Balkan und im Süden Russlands geben. Rund die Hälfte der europäischen Pflanzenwelt sei durch den Klimawandel "gefährdet, vom Aussterben bedroht oder akut vom Aussterben bedroht". Dramatisch seien die Auswirkungen auch auf die Alpen. Bis zum Jahr 2050 rechnen die Autoren des UN-Berichts damit, dass kleine Gletscher verschwinden und größere Gletscher um bis zu 70 Prozent abschmelzen.
Quelle: (APA/AFP)

Klima: 2006 heißester Juli aller Zeiten
Quelle: (Die Presse) 01.08.2006

Dieser Sommer schlägt schon jetzt alle Rekorde

Mit 23,8 Grad Celsius ist der Juli dieses Jahres um 0,6 Grad wärmer als der heißeste Juli bisher: 1994 - jedenfalls in Wien. Eine Auswertung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auf der Hohen Warte in Wien zeigt, dass die vergangenen vier Wochen fast alle Rekorde gebrochen haben, die es in den bisherigen Aufzeichnungen der Meteorologen der Hohen Warte gegeben hat. Die Datenreihen gehen bis 1851 zurück.

Lediglich in Salzburg gab es keinen Hitzerekord. Österreichweit war es um 3,5 bis 4,5 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Parallel dazu gibt es auch einen starken Rückgang der Niederschläge - es sind, je nach Region, nur zwischen 25 und 75 Prozent der normalen Regenmenge gefallen. Nur kleinräumig verlief die Entwicklung anders: In Teilen Salzburgs, der Obersteiermark sowie im Mühl- und Waldviertel regnete es durchschnittlich, in Bruck an der Mur und Rohrbach (OÖ) um ein Drittel stärker als im Schnitt.

Heißes Wetter hat für diesen Juli auch Sonnenscheinrekorde gebracht. In Wien wurden die meisten Stunden strahlenden Sonnenscheins gezählt, in Graz die wenigsten.

Auch wenn es keine direkte Beweisführung zwischen einem einzelnen Sommerwetter und der Klimaerwärmung gibt: Der Sommer fügt sich gut ins Bild der Klimaänderung. In den vergangenen 100 Jahren ist es im weltweiten Durchschnitt um 0,8 Grad Celsius wärmer geworden. Im Alpenraum ist die Erwärmung doppelt so stark ausgefallen: 1,5 bis 1,6 Grad Celsius. Die meteorologischen Beobachtungen weichen damit nicht von den Klimamodellen ab, aufgrund derer mit einer weiteren Erwärmung zu rechnen ist.