Erde

Klimawandel und die Folgen

„Klimawandel – was wissen wir wirklich?“

Ein Thema, das den Menschen unter den Nägeln brennt.
Man muss beim Thema Klimawandel zwei Fragen strikt von einander trennen, die häufig durcheinander geworfen werden. Denn die Frage, ob die Menschheit bereits das Klima verändert, und die Frage, ob der anthropogene – das heißt vom Menschen verursachte - Ausstoß von Treibhausgasen zur globalen Erwärmung führt, haben nichts miteinander zu tun. Wichtig ist vor allem, dass die zukünftige Erwärmung nicht davon abhängt, ob die Menschen das Klima derzeit schon veränderten.

Dass der Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre seit zweihundert Jahren steigt, ist erwiesen. Dabei kann man nachweisen, dass das Kohlendioxid in erster Linie in den Industriestaaten erzeugt wird. Wie sich der dadurch entstehende Treibhauseffekt auf die globale mittlere Temperatur auswirkt, darüber gibt es verschiedene Berechnungsmodelle, die für das Jahr 2100 eine Temperaturerhöhung von 1,8 Grad Celsius bis 5,8 Grad prognostizieren - am wahrscheinlichsten sei ein Anstieg um 3 Grad.

In den vergangenen hundert Jahren hat sich die globale mittlere Temperatur bereits um 0,8 Grad erhöht. Nicht viel könnte man meinen, doch mittlerweile sind nicht nur die europäischen Gletscher auf dem Rückzug, das antarktische Eis hat sich in den vergangenen 25 Jahren ebenfalls spürbar reduziert.
Weitere Indizien: Die 1990er Jahre waren das wärmste Jahrzehnt seit Beginn der Klimaaufzeichnungen und 2005 das wärmste Jahr. Andere Ursachen für den Temperaturanstieg wie etwa veränderte Sonnenaktivität, kosmische Strahlung, Vulkanismus oder veränderte Orbitalparameter schieden zumindest für die vergangenen 65 Jahre aus. Mögliche Risiken einer wärmeren Welt sind Hitze- und Kältewellen, sowie das vermehrte Auftreten von Stürmen und Fluten, sagen die Wissenschaftler. Wie hoch der Meeresspiegel durch die Veränderungen ansteigen wird, sei derzeit noch ungeklärt. Der Anstieg sei nicht das Hauptproblem, sondern die damit verbundene Zunahme extremer Wettersituationen. So bildete sich 2005 erstmals ein Hurrikan vor Europas Küsten.

Gegenzusteuern ist nicht einfach. Neben einer höheren Energieeffizienz spielen vor allem erneuerbare Energien eine Hauptrolle. So könnten europaweit vor den Küsten installierte Windkraftanlagen die Versorgung aller EU-Länder gewährleisten. Schwankungen könnten die Anlagen untereinander oder durch Wasserkraftanlagen ausgleichen. Einer betriebswirtschaftlichen Studie zufolge wäre ein solcher Verbund sogar wirtschaftlich konkurrenzfähig.