Einmal heiss - einmal kalt: sind die Experten konfus?
Quelle: 31.05.07 RP online (Autor Ganzzon)
Mal werden wir auf eine heisse Zukunft getrimmt, mal reden andere von einer Abkühlung. Was stimmt eigentlich?
Zugegeben, ich habe mich anstecken lassen von diesem "Nur-so-geht-es-Bazillus", der bislang nicht nur die Gemüter, sondern auch das Weltklima erhitzte. Aber wir sind schon länger in einer Zeit, wo sogenannte, selbsternannte oder tatsächliche Experten dem staunenden Publikum schon zur "Halbzeit" den Ausgang des Spiels verkünden.
Eigentlich kann man es nicht mehr hören, das Wort "Klimawandel"; mehr noch, bei diesem Thema gibt es auch noch zwei Lager. Diejenigen, die meinen, es würde extrem wärmer und die, die von dem Gegenteil reden.
Bei Licht besehen hat eigentlich jede Partei der Experten recht.
Nach vorsichtigem Herantasten ergeben sich folgende Begründungen:
Die von Menschen verursachte Luft-Umweltverschmutzung (Summe aller erzeugten Energien und Stoffe) zieht in Form von Partikelschleiern hauptsächlich über die Nordhalbkugel. Die Schleier beinhalten feinste Ruß-, Staub- und SO2-Partikel. Diese Keime binden aber allenfalls nur feine Kondensattröpfchen, deren überwiegende Kleinheit dann aber nicht ausreicht, um auszuregnen. Gleichzeitig sollen diese wasserarmen Wolken aufgrund ihrer weißen Oberfläche die Sonnenstrahlen stärker reflektieren. So erklärt man regionale Trockenperioden mit abnehmenden Temperaturen.
Der zweite Aspekt ist sattsam bekannt: Der CO2-Ausstoß führt über den Treibhauseffekt zu einer Aufheizung der Erde.
Immerhin haben regionale Untersuchungen dazu geführt, dass dort, wo der Umweltschutz im Sinne von Luftreinhaltung funktioniert, die Lufttemperatur deutlich zunahm. Wo die Luft aber noch verschmutzt war, nahm die Lufttemperatur einen vergleichsweise konstanten Verlauf.
Der Irrsinn dieser Situation - sollte sie so richtig sein - liegt darin, dass die Bemühungen um Luftreinhaltung zu weiter ansteigenden Temperaturen führen. Auf der anderen Seite, wenn wir uns mit der Luftverschmutzung abfänden, um für kurze Zeit eine trügerische Ruhe an der Temperaturfront zu erkaufen, gäbe es wohl keine Chance, das Klima zum Gleichgewicht zurückzuführen. Diese Folgen wären für die Biologie und Fauna nicht mehr ertragbar.
Die jetzt neuen Erkenntnisse unterstützen wohl die These einer weiteren Erwärmung unserer Erde. Regionale "Absacker" sind bei weitem nicht der Beginn einer neuen Eiszeit. ImGegenteil, es sieht so aus, als ob wir tatsächlich nicht bis zum Spielende warten können, um das Endergebnis zu erfahren. Wir sind höchstwahrscheinlich darauf angewiesen, durch unser eigenes Verhalten das Ergebnis zu beinflussen.
Bleiben wir sitzen, haben wir verloren.