Klimawandel
Der Klimawandel ist eine ernste Bedrohung unserer Zivilisation für das kommende Jahrhundert.
Ernster noch als Kriege – im Gegenteil, es werden Kriege durch den Klimawandel ausgelöst.
Der Beginn ist eine Verknappung und Verteuerung der Rohstoffe. Energie werden sich nur die reichen
Nationen und jene, die über das entsprechende Militärpotential verfügen, leisten können. Im Zuge der
Erderwärmung und mit der Verschiebung der Klimazonen werden die bevölkerungsreichen Gebiete, die
schon jetzt benachteiligt sind – durch Wasser und Ernährungsmangel – zu den eindeutigen Verlieren zählen.
Man kann davon ausgehen, dass weite Erdteile unbewohnbar werden. Die entstehende Flucht aus diesen
Gebieten wird dann nicht mehr nur durch Sperrzäune – nicht einmal durch die stärkste
Militärmacht – aufgehalten werden können.
Es liegt daher im vitalen Interesse der gesamten Menschheit, alles zu unternehmen um der
Erderwärmung – die nach Ansicht aller ernstzunehmenden Wissenschafter durch die Anreicherung der
Erdatmosphäre durch CO2 verursacht wird – soweit als irgend möglich entgegenzutreten.
Dabei dürfen nicht kleinliche und nur auf den kurzfristigen Vorteil bedachte Widerstände in den
Vordergrund gestellt werden.
Klimawandel betrifft auch die äußerste Atmosphäre
Verdünnung der Thermosphäre innerhalb der nächsten zehn Jahre
Ein Team von US-Forschern prognostiziert eine Verdünnung der Thermosphäre um bis zu drei Prozent innerhalb der nächsten zehn Jahre. Grund ist vor allem, wie auch im Falle der rückgängigen Ozonschicht, die erhöhte Kohlendioxidkonzentration.
„Wir sehen, wie sich der Klimawandel sowohl in der unteren als auch in der oberen Atmosphäre vollzieht“, zitiert
das National Center for Atmospheric Research der USA den hauseigenen Wissenschaftler Stan Solomon, der sich
kürzlich als Co-Author an einer neuen Studie beiteiligt hat, an der Forscher verschiedenster Institute teilnahmen.
Als Ursache nennt Solomon den weitreichenden Einfluss der Treibhausgase auf die Natur.
Auch die Thermosphäre als oberste Schicht unserer Atmosphäre ist von konkreten Folgen der dort unnatürlich hohen Kohlendioxidkonzentration scheinbar nicht ausgeschlossen. Dies geht aus den vorhin angesprochenen, neuesten Studien von Wissenschaftlern hervor, die anhand der Beobachtung von Satillitenumlaufbahnen Rückschlüsse auf etwaige Veränderungen in der Thermosphäre ziehen konnten. Das Ergebnis: die Dichte der Thermosphäre, die rund 95 Kilometer über der Erdoberfläche beginnt und bis knapp 650 Kilometer hinaufreicht, ist am Abnehmen. Daraufhin erstellte Hochrechnungen besagen eine ungefähre Verringerung der Thermosphärendichte um drei Prozent bis zum Jahr 2017.
Warum das Abkühlen der Thermosphäre ein Zeichen globaler Erwärmung ist?
Kohlendioxid kühlt die Thermosphäre ab, wenngleich es auf die Troposphäre, also die oberflächennahe
Atmosphärenschicht, bekanntermaßen einen erwärmenden Effekt besitzt. Dieses Paradoxon lässt sich ganz
einfach durch die abnehmende Dichte der Atmosphäre mit steigender Höhenlage erklären:
Nahe der Erdoberfläche absorbiert Kohlendioxid die der Erde entweichende Wärmestrahlung. Bevor die CO2-Moleküle
nun aber die höheren Atmosphärenschichten erreichen, wo sie die aufgenommene Energie wieder in den
Weltraum abgeben können, kollidieren sie noch in der unteren Atmosphäre mit anderen Molekülen, die sie zur
Wiederfreigabe der gespeicherten Energie in Form von Wärmestrahlung zwingen. Die Folge ist einleuchtend: Erwärmung.
Einfluss auf die Thermosphäre hat auch der sogenannte 11-Jahres-Zyklus, der bezüglich der Sonnenaktivität festzustellen ist. Während der aktiven Phase dieses Zyklus' treffen UV-Strahlung und geladene Partikel verstärkt auf unseren Planeten, was eine Erwärmung und Ausdehnung der Thermosphäre zur Folge hat. Umgekehrt kühlt sich die Thermosphäre ab, wenn die Sonnenaktivität abnimmt. Dieser Vorgang hat eine so große Auswirkung auf die Thermosphäre, dass der Rückgang letzterer bei einem Aktivitätsminimum vier Mal so groß wäre als im Falle eines Aktivitätsmaximums der Sonne.
Einfluss auf Satelliten
Viele Satelliten, aber auch die ISS und das Hubble Space Telescope, befinden sich in einer sehr erdnahen
Umflaufbahn in einer Höhe von lediglich drei- bis fünfhundert Kilometern. Im Laufe der Zeit werden die
Satelliten mehr und mehr durch die obere Atmosphäre gebremst und verlieren dabei an Höhe. Ausschlaggebend
für die Größe dieses Einflusses sind wiederum jene termosphärischen Dichteschwankungen, wegen der sich die
Satellitenplaner nach besseren Vorhersagemöglichkeiten letzterer sehnen.
Genau hier knüpfte nun die nächste Aufgabe für das US-Forscherteam an: ihr „NCAR"-Modell in die Kalkulationen
für den nächsten solaren Zyklus gutmöglichst einzubetten, um die Prognosen über thermosphärische Veränderungen
zu perfektionieren, die für die Raumfahrtindustrie von so entscheidender Bedeutung sind.
Nach erfolgreichem Verknüpfen der beiden Faktoren zu einer Gesamtrelation kam man schließlich auf einen
Rückgang in der thermosphärischen Dichte um ungefähr drei Prozent als Hochrechnung bis zum Jahr 2017.
Kurz: die oberste Atmosphäre wird sich in den nächsten zehn Jahren um drei Prozent "verdünnen".