UN-Konferenz zum Klimawandel sucht nach Auswegen aus der Klimakrise
Wichtigste Eckpunkte des Emissionshandelsregisters veröffentlicht.
Unter der Leitung der UNO beginnt eine neue Verhandlungsrunde zu weiteren Maßnahmen gegen den Klimawandel. Teilnehmer der Konferenz, die in Bonn stattfindet, sind die 189 Vertragsparteien des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) sowie die 163 Unterzeichner des Kyoto-Protokolls. Ziel ist, die wichtigsten Eckpunkte der Emissionshandelsregister aller Mitgliedsstaaten und auch des Zentralregisters zu veröffentlichen.
Beim ersten Teil der UN-Klimatagung nehmen die Vertragsstaaten der Klimarahmenkonvention teil. Thema dieses Tagungsteils ist der "Dialog über die langfristige Zusammenarbeit zur weiteren Umsetzung der Klimarahmenkonvention". Dabei sollen Themenfelder wie der Zusammenhang zwischen nachhaltiger Entwicklung und Klimawandel, die Anpassung an den Klimawandel sowie das Potenzial der Technologie und die Nutzung von marktbasierten Möglichkeiten zum Kampf gegen den Klimawandel diskutiert werden. Das Ziel ist es, einen Konsens darüber zu finden, wie Länder besser zusammen arbeiten können, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermindern und um auf die Auswirkungen des Klimawandels zu reagieren.
Als zweiter Teil der Tagung folgt vom 17. bis 25. Mai eine Arbeitssitzung der 163 Vertragspartner des Kyoto-Protokolls. Dabei handelt es sich um die erste Runde formeller Verhandlungen in der "Ad Hoc-Arbeitsgruppe zu weiteren Verpflichtungen für Anhang I-Vertragspartner des Kyoto-Protokolls". Der Schwerpunkt dieses Organs liegt auf den weiteren Maßnahmen, die von den Industrieländern bis zum Jahr 2012 getroffen werden müssen, wenn die erste Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls endet.
"Die Verhandlungen über die Zukunft haben sich aus dem theoretischen Bereich der Forschung in die Hallen der Vereinten Nationen bewegt", erklärte Richard Kinley, Exekutivdirektor des UN-Sekretariats der Klimarahmenkonvention. "Die wissenschaftlichen Beweise über die dramatischen Auswirkungen des vom Menschen verursachten Klimawandels werden immer stärker." Die Regierungen müssten sich nun darüber einigen, wie die Welt den Abgasausstoß innerhalb von zwei bis drei Jahren verringern soll. Außerdem müssten sie darüber Sicherheit schaffen, dass der hochinteressante neue internationale CO2-Handel auch nach 2012 weiter Ergebnisse bringen könne, so Kinley.
Die Gespräche werden in Verbindung mit den Sitzungen des Subsidiary Body for Scientific and Technical Advice (SBSTA - Nebenorgan für wissenschaftliche und technische Beratung) und des Subsidiary Body for Implementation (SBI - Nebenorgan für die Umsetzung) der Klimarahmenkonvention abgehalten. In diesem Rahmen werden auch Fragen wie die Rolle der Rodung von Wäldern in Entwicklungsländern, die Rolle der Bindung und Einlagerung von Kohlendioxid zur Abmilderung des Klimawandels, Maßnahmen zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels und den Fortschritt der Kyoto-Parteien bei der Erfüllung der vereinbarten Ziele diskutiert.