Österreich verstößt gegen Kyoto-Protokoll

Die neuesten Zahlen vom UN-Klimarat

Die Abkürzung UNFCCC steht für United Nations Framework Convention on Climate Change. Ziel des Abkommens ist die Verlangsamung der globalen Erwärmung und die Milderung ihrer Folgen. Sitz des UNFCCC-Sekretariats ist Bonn.

Industrienationen: Treibhausgase steigen
Die neuesten Zahlen zeigen, dass die Treibhausgas-Emissionen aller Industrieländer bis 2005 weiter gestiegen seien - und zwar "in einer besorgniserregenden Weise", wie UNFCCC-Chef Yvo de Boer sagte. Man habe "beinahe" einen neuen Höchststand erreicht. Als Grund nannte er vor allem den stark gestiegenen Treibhausgas-Ausstoß in den Ländern der früheren Sowjetunion.

Österreich
In Österreich gab es 2005 laut dem letzten Fortschrittsbericht des Umweltbundesamtes 2005 ein Plus von 18 Prozent, verpflichtend ist ein Minus von 13 Prozent.

Ziele bis 2012 werden erreicht
Allerdings werden die Unterzeichner-Staaten ihr gemeinsames Emissionsziel bis 2012 voraussichtlich erreichen. Die 36 Staaten, die ihren Treibhausgasausstoß im Vergleich zu 1990 um fünf Prozent senken wollten, könnten sogar 10,8 Prozent schaffen, wie das UN-Klimasekretariat UNFCCC am Dienstag in Bonn mitteilte.

Land

Emissionsanstieg

Kyoto-Vorgabe

Spanien

53,3%

15%

Österreich

18,0%

-13%

Deutschland

-18,4%

-21,0%

Portugal

42,8%

27,7%

Irland

26,3%

13%

Griechenland

26,6%

25%

Frankreich

-1,6%

0,0%

Großbritannien

-14,8%

-12,5 %

Finnland

-2,5%

0,0%

Schweden

-7,3%

4,0%

Luxemburg

0,4%

-28%

Belgien

-1,3%

-7,5%

Italien

12,1%

-6,5%

Dänemark

-7,0%

-21%

Niederlande

-0,4%

-6,0%

Quelle: UN-Klimasekretariat

 

Zahlreiche andere Industrieländer haben ihren Treibhausgas-Ausstoß zwischen 1990 und 2005 deutlich erhöht. So stiegen etwa die Emissionen in Spanien in den ersten 15 Jahren des Abkommens um 53,3 Prozent. Eigentlich hatte sich Spanien verpflichtet, seinen Ausstoß um nicht mehr als 15 Prozent zu erhöhen.

Portugal, Spanien und Griechenland
Hohe Zuwachsraten gibt es auch in den Kyoto-Unterzeichner-Staaten Portugal (42,8 Prozent) und Griechenland (26,6). Die USA, die sich gegen das Kyoto-Abkommen sperrten, erhöhten ihren Ausstoß zwischen 1990 und 2005 um 16,3 Prozent.