Kyoto-Ziel

Über ein Zertifikatsystem kann die Umwelt trotzdem verschmutzt werden

Das Kyoto-Protokoll ist der international größte Versuch, global gegen die Ursachen des Klimawandels vorzugehen. Durch die Ratifizierung (parlamentarische Zustimmung) des Kyoto-Protokolls verpflichten sich die Industriestaaten, mit Hilfe verschiedener Maßnahmen wie dem Emission Trading, der Joint Implementation und den Clean Development Mechanisms die jeweils ausverhandelten CO2 -Reduktionsziele zu erreichen. Österreich hat sich mit seiner Ratifizierung verpflichtet, eine Reduktion von 13% der CO2-Emissionen unter das Niveau des Jahres 1990 während der Periode zwischen 2008 und 2012 zu erreichen.

Die durch den Menschen verursachte Klimaerwärmung gilt allgemein als das gravierendste globale Umweltproblem.
Auch im alpin geprägten Österreich sind die ersten Auswirkungen des Klimawandels längst spürbar. Als sichtbarstes Zeichen ist etwa durch den Anstieg der durchschnittlichen Temperaturen um 1,0° C bis 1,5° C in den Alpen während des vergangenen Jahrhunderts ein rasches Schmelzen der Gletscher zu beobachten. Wetterextreme wie regionale Dürren, Lawinenkatastrophen und Hochwassersituationen sind stark im Zunehmen. Eine der Hauptursachen für den Klimawandel ist der kontinuierlich steigende Ausstoß von Treibhausgasen. Das mengenmäßig bedeutendste von ihnen ist Kohlenstoffdioxid (CO2). Die starke Zunahme der CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist zu etwa drei Viertel auf die Verbrennung von fossilen Brennstoffen zurückzuführen, der Rest wird vor allem durch die Zerstörung von (tropischen) Wäldern verursacht.

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Im Sinne dieses Abkommens und im Rahmen der EU-Aufgabenverteilung hat sich Österreich verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen um 13 % in diesem Zeitrahmen zu verringern.
Österreich bekennt sich ausdrücklich zum Klimaschutz und zu den Zielen des Kyoto-Protokolls. Es hat gemeinsam mit allen anderen EU-Mitgliedstaaten im Mai 2002 das Kyoto-Protokoll ratifiziert und ist damit an dessen Ziele gebunden.
Das Übereinkommen kann als Erfolg angesehen werden, unter anderem deshalb, weil es dazu beiträgt, weltweit das öffentliche Bewusstsein für die mit den Klimaänderungen verbundenen Probleme zu schärfen.

Das Protokoll von Kyoto betrifft folgende sechs Treibhausgase:
* Kohlendioxid (CO2)
* Methan (CH4)
* Distickstoffoxid (N2O)
* teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FCKW)
* perfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW / PFC)
* Schwefelhexafluorid (SF6)
Es bedeutet einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die globale Erwärmung, da es verbindliche und mengenmäßige Ziele für die Begrenzung und Verringerung der Treibhausgasemissionen enthält.


Das Ziel soll durch Verschärfung und Aufstellung einer nationalen Strategie zur Verringerung der Emissionen (Verbesserung der Energieeffizienz, Förderung einer umweltverträglichen Landwirtschaft, verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger) erreicht werden.

Jedoch, die im Juni 2002 von der Bundesregierung verabschiedete und im Oktober 2002 von den Landeshauptleuten bekräftigte Klimastrategie Österreichs sieht einen Handel mit CO2-Emissionsrechten vor, die es einem Unternehmen gestatten einem anderen seine Verschmutzungsrechte abzukaufen. Die Unternehmen sind daher nicht gezwungen selbst Maßnahmen zu ergreifen um den eigenen CO2-Ausstoß zu verringern sondern kaufen dieses Verschmutzungsrecht einfach einem anderen Unternehmen ab.

Die Zertifikate sollen zunächst europaweit und später weltweit handelbar gemacht werden. Damit wird aber das Kyotoziel, die Treibhausgase national zu verringern, konterkariert.