Kyoto-Umsetzung dürfte Milliarden kosten
Österreich und Dänemark EU-Sorgenkinder bei Treibhausgasen
Eine neue Studie des Londoner Institute for Public Policy Research (IPPR) warnt, dass mindestens zehn der
Österreich gilt den Kyoto-Experten als besonderes Sorgenkind. Nach den neuesten vorhandenen Daten, die aus dem Jahr 2003 stammen, wurden
hier zu Lande 91,6 Mio. Tonnen Treibhausgas-Emissionen gemessen. Damit liegt Österreich bereits um 23,3 Mio. Tonnen oder 34,1 Prozent über dem
Kyoto-Ziel - Tendenz steigend.
Versprochen hatte Österreich im Kyoto-Abkommen eine Reduktion seiner Emissionen im Vergleich zum
Basisjahr 1990 um 13 Prozent bis zur Beobachtungsperiode 2008 bis 2012. Seither steigen die Emissionen - vor allem aufgrund von explodierendem
Tagesnahverkehr und Stromverbrauch stark an.
Ähnlich schlecht wie Österreich liegt derzeit nur Dänemark im Rennen.
Dänemark liegt 34 Prozent über den Kyoto-Zielen, gefolgt von Spanien mit 22 Prozent, Finnland mit
Bis zum Beginn der Kyoto-Beobachtungsperiode 2008 bis 2012 würde
Österreichs Emissionsüberschuss auf etwa 30 Millionen Tonnen steigen. Für den fünfjährigen Zeitraum bedeutet das rund 150 Millionen Tonnen
überschüssiger Emissionen, die "sicherlich zum Teil über den Emissionshandel zugekauft werden müssen".
Schon bei einem Richtwert von zehn Euro pro Tonne Kohlendioxid würde dies der Republik Österreich im Zukauf von
Emissionszertifikaten rund 1,5 Milliarden Euro kosten. Derzeit kostet die Tonne jedoch doppelt so viel.
Anbieten würde sich für den Emissionshandel Österreichs das "Schlupfloch" Russland.
"Russland wurden sehr viele Emissionsrechte eingeräumt, mit Blick darauf, dass sie andere Länder brauchen werden." An der Umweltverschmutzung
ändert dies alles nichts, aber "bilanzmäßig kann man die Emissionen schön kaschieren".
Erst im November hat die "European Environment Agency" gewarnt, dass bis 2012 die Emissionsreduktion der gesamten
EU maximal 2,5 Prozent betragen werde, statt der im Kyoto-Protokoll versprochenen acht Prozent.