Gibt es Fortschritte beim Kyotoziel ?
Der anthropogene Anteil am Treibhauseffekt wird durch die seit Beginn der Industrialisierung kontinuierlich erhöhten Konzentrationen einer Reihe von Gasen in der Erdatmosphäre verursacht.
Ursache sind Emissionen, die in erster Linie aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern stammen.
Daneben spielen nichtenergetische Produktionsprozesse sowie das Konsumverhalten eine Rolle.
Die wichtigsten beteiligten Gase sind Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4),
Distickstoffoxid/Lachgas (N2O),
perfluorierte und teilfluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW und
Situation in Deutschland
Bis 2003 hat Deutschland seine Treibhausgasemissionen gegenüber dem Basisjahr 1990 des
Kyoto-Protokolls (insgesamt 1.248 Mio. t CO2-Äqivalente) um 231 Mio. t oder 18,5 % gesenkt.
Zur Erreichung der Minderungsverpflichtung im Rahmen der
EU-Lastenverteilung zum Kyoto-Protokoll fehlen noch
Damit ist Deutschland sehr nahe an der Zielerfüllung, bedarf aber weiterer stetiger
Anstrengungen insbesondere zur
CO2-Minderung, um sein Ziel sicher zu erreichen. Der Anstieg der Emissionen in den Jahren
1996, 2001 und 2003 beruhte weitestgehend auf witterungsbedingten Zunahmen des CO2-Ausstoßes.
Mit dem Ziel einer Stabilisierung der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre auf einem Niveau, auf dem eine gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems verhindert wird, haben sich die entwickelten Länder mit dem Kyoto-Protokoll von 1997 zur Klimarahmenkonvention der UN zu einer Senkung der Emissionen der genannten Treibhausgase verpflichtet. Die Europäische Union übernahm eine Verpflichtung zur Minderung der Gesamtemissionen ihrer damaligen Mitgliedstaaten, deren jeweilige Minderungsbeiträge im Rahmen eines internen EU-Lastenausgleichs geregelt wurden. In den Jahren zwischen dem rechnerischen Basisjahr und 2002 sanken die Treibhausgasemissionen der EU-15 insgesamt um 2,9 %. Deutschland als bedeutendster Einzelemittent in der EU erreichte die mengenmäßig größte Emissionsreduzierung.
Damit das Kyoto-Protokoll in Kraft treten konnte, musste es von mindestens 55 Staaten ratifiziert werden, die ihrerseits mindestens 55 % der Treibhausgasemissionen der Industrieländer im Jahre 1990 verursachten. Mit Russland haben 150 Staaten (Stand 29.04.2005), darunter Deutschland, die zusammen über 60 % der Treibhausgasemissionen der Industrieländer umfassen, das Kyoto-Protokoll ratifiziert. Am 16. Februar 2005 trat das Kyoto-Protokoll verbindlich in Kraft.
Situation in Österreich
Österreich konnte dem Ziel des Kyoto-Protokolls - die Reduktion von Treibhausgasen um 13 Prozent bis
zum Jahr 2010 - nicht näher kommen. Das geht aus dem neuesten Bericht des Umweltbundesamtes über
die "Luftschadstoff-Trends in Österreich" hervor. Die Emissionen an Treibhausgasen sind weiter im Steigen
und auch die Reduktion der Ozon-Vorläufersubstanzen hinkt zum Teil deutlich hinter den Vorgaben her.
Nur vom Bereich der Emissionen jener Schadstoffe, die u.a. zu Saurem Regen führen - allen voran
Schwefeldioxid (SO2) - gibt es Erfolge zu vermelden.
"Trotz Fortschritten in Einzelbereichen - etwa bei Methan - unterstreicht der Report den absoluten
Handlungsbedarf, der vor allem bei CO2 besteht.
Details zum Thema Klima/Kyoto-Protokoll:
2001 wurden in Österreich laut UBA um
Mehr Kohlendioxid, weniger Methan
Die "Klimagase" im Detail: Der CO2-Ausstoß, welcher im Jahr 2001 für 80,5 Prozent (69,1 Millionen Tonnen)
der Treibhausgas-Emissionen verantwortlich war, hat sich gegenüber 2000 um 6,5 Prozent erhöht.
Im Gegensatz zum Stabilisierungsziel bedeutet dies eine Steigerung - um
Die Methan-Emissionen(CH4) sind dagegen von 1990 bis 2001 um
Die Emissionen der so genannten F-Gase - wasserhaltige Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW), perfluorierte
Kohlenwasserstoffe (P-FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6) - hatten im Jahr 2001 annähernd den gleichen
Stand wie im Basisjahr 1995.
Das in der EG-Richtlinie 2001/81/EG über nationale Emissionshöchstmengen für bestimmte Luftschadstoffe
angegebene Ziel von
Fazit: Österreich konnte somit dem Kyoto-Ziel, bis 2010 eine 13-prozentige Reduktion von treibhauswirksamen Gasen zu erreichen, nicht näher kommen.
Das EU-Ziel : 78,1% Erneuerbare Energien bis 2010
Die Richtlinie für Erneuerbare Energie (Richtlinie 2001/77/EG) verpflichtet Österreich, den Anteil der Erneuerbaren Energien inklusive Großwasserkraft
von 70% im Jahr 1997 auf 78,1% im Jahr 2010 anzuheben. Dieses Ziel rückt in immer weitere Ferne. Auf Grund einer in der Richtlinie enthaltenen Fußnote
versuchte das Wirtschaftsministerium bisher, als Bezugsbasis für dieses Ziel nicht den Stromverbrauch im Jahr 2010, sondern den Wert
von