Aus für Ökostrom
Ökostrom ist laut e-control einfach zu teuer
Der Förderbeitrag für Ökostrom für das Jahr 2005 liegt bei 130 Millionen Euro. Für 2006 prognostiziert e-control 250 Fördermillionen. Ob diese auch tatsächlich notwendig sind, kann derzeit nicht gesagt werden.
Die 250 Fördermillionen sind zu relativieren, im nächsten Jahr hätten die Elektrizitätsunternehmen einen Gewinn von zusätzlich 280 Millionen Euro zu erwarten. Von einer derartigen Gegenrechnung will die e-control nichts wissen. Dass die Gewinne der Energieversorger gar vom Bund einkassiert werden, um die ausgeschütteten Ökoförderungen zu finanzieren hält e-control für ganz und gar ausgeschlossen. Wenn ein Unternehmen Gewinne macht, so ist nicht einzusehen, warum ihm die jemand wegnehmen sollte.
So einfach sollte man es aber nicht machen.
Die Elektrizitätsunternehmen haben sich bereits wieder ein "quasi Monopol" geschaffen. Jeder Stromverbraucher kann
sich zwar sein Versorgungsunternehmen aussuchen, aber wenn sich alle einig sind, so ist ein Wechsel sinnlos. Die Elektrizitätsunternehmen können für
Strom verlangen was sie wollen, sie müssen nur ein Feindbild aufbauen und das ist der Ökostrom.
Ein interessanter Aspekt ist aus der Haltung der e-control schon herauszulesen:
Wenn man der Elektrizitätsversorgern Gewinne zusteht und diese auch als legitim bezeichnet, so werden diese bei den Erzeugern von Ökostrom angeprangert.
Hier wird offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen.
Die Elektrizitätsversorgungsunternehmen haben auch eine Verschleierungstaktik entwickelt, die es den Stromkunden praktisch unmöglich macht die Stromrechnung zu verstehen und schon gar nicht kontrollieren zu können.
Um den Bau weitere Ökostromanlagen möglichst zu erschweren hat die Regierung zahlreiche Hürden eingebaut:
Die Genehmigungsverfahren sind unverhältnismäßig erschwert, es müssen zahlreiche Gutachten eingeholt werden,
die Länge der Verfahren dauert sehr lange.
Die erhöhten Einspeisetarife werden nur 10 Jahre lang garantiert, was nachher passiert weiß niemand, eine
Investitionsentscheidung ist daher oftmals ein Hasardspiel.
Photovoltaikanlagen, die nach Februar 2003 beantragt wurden, erhalten überhaupt keine Förderung mehr, die Tarife stehen lediglich am Papier.
Windkraftanlagen werden nur gefördert wenn sie 2004 genehmigt wurden und bis 30.Juni 2006 in Betrieb genommen werden.
Biomasse- und Kleinwasserkraftanlagen, wenn sie bis Jahresende 2004 alle zur Errichtung erforderlichen Genehmigungen hatten und bis
Jahresende 2007 in Betrieb gehen, erhalten die erhöhten Einspeisetarife.
Betreiber, deren Genehmigungsverfahren sich über diesen Termin erstreckt fallen bei der Förderung durch den Rost.
Wie später eine Förderung ausschauen wird steht derzeit in den Sternen.