Energie für Deutschland
Quelle: Zeit online- vom 08.10.2009
Der Großteil unserer Energie wird noch klimaschädlich erzeugt und wir sind von Importen abhängig. Dabei gibt es längst Pläne, wir wir zum Sparmeister werden könnten.
Für den Rest werden Bodenschätze klimaschädlich verbrannt – oder in Atommüll verwandelt.
Und über 70 Prozent davon importieren wir, vor allem aus Russland und Norwegen. Besonders klimaschädlich ist jener Anteil, den wir aus eigener
Quelle stillen, vor allem aus Braunkohle.
Doch es ginge auch anders: Bis 2050 könnten wir mit Sparsamkeit und neuer Technik unseren Energieverbrauch um 42 Prozent senken und
gleichzeitig den regenerativen
Anteil auf 49 Prozent steigern, heißt es im jüngsten Leitszenario des Bundesumweltministeriums.
Deutschlands CO2-Emissionen sänken auf 20 Prozent des Niveaus von 1990. Unser Beitrag dazu, die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, wäre geleistet.
Die Infografik zeigt wie wir zum Sparmeister werden könnten.
Deutschland kann seine Kohlendioxid-Emissionen bis zum Jahr 2020 um 36 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 senken. Bis 2050 ist sogar eine Minderung um 80 Prozent möglich. Damit hätte Deutschland die für Industrieländer notwendige Reduktion an Treibhausgasen erbracht, die erforderlich ist, um global auf eine Halbierung des heutigen Ausstoßes zu kommen.
Zugleich bringt eine kluge Klimapolitik der deutschen Volkswirtschaft schon mittelfristig erhebliche Vorteile und stützt die Konjunktur. Sie kann unsere Abhängigkeit von importierter Energie auf ein Drittel reduzieren. Wie wichtig das ist, zeigt der aktuelle Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine, der auch die Versorgung Westeuropas beeinträchtigt.
Eine kluge Politik könnte die Konjunktur stützen, die Öko-Industrie stärken und unsere Abhängigkeit von Öl und Gas senken.
Wenn die bis 2020 im Stromsektor angestrebte CO2-Reduktion nicht gefährdet werden soll, darf eine Leistung von 9000 MW in Kohlekraftwerken nicht überschritten werden. Die restlichen Neu-Kraftwerke müssen mit Erdgas betrieben werden. Die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung für den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung verlangen zudem, dass bei 40 Prozent der neuen fossilen Kraftwerke auch die Abwärme zur Gebäudeheizung oder als industrielle Prozesswärme genutzt werden muss.