AK - Spitzenvertreter für die Vergangenheit
Quelle: APA v. 16.12.2009
Die aktuelle Debatte um die Festsetzung der Ökostromtarife offenbart den Unwillen der Arbeiterkammer in Richtung zukunftsweisender Jobs Verantwortung zu übernehmen.
Während weltweit erkannt wurde, daß eine Änderung der Politik in Richtung Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und forcierter Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig ist, verstrickt sich die Arbeiterkammer im Gedankengut des vergangenen Jahrtausends und lehnt sinnvolle Entwicklungen ab. Österreich galt bis dato als Vorreiter im Bereich Umweltschutz und Ausbau der erneuerbaren Energien. Weltweit kamen Delegationen nach Österreich um sich zu informieren und zur Anbahnung wirtschaftlicher Zusammenarbeit. Dank dieser Vorreiterrolle konnte die Wirtschaft in der Umwelttechnik und bei den erneuerbaren Energien einen soliden Aufbau, verbunden mit tausenden sicheren Arbeitsplätzen, bewerkstelligen. Exportquoten von über 70 % sind dabei keine Seltenheit.
Durch die Vergangenheitspolitik der Arbeiterkammer und der Verhinderung vernünftiger Rahmenbedingungen für die Entwicklung und dem Ausbau dieser Techniken können leider viele dieser Wirtschaftsbetriebe ihre neuesten Entwicklungen nur mehr im Ausland im Praxiseinsatz vorführen. Vorbestimmt ist damit das abwandern von know how, der Verlust der Vorreiterrolle unserer Technik und in weiterer Folge das Abwandern von sicheren regionalen Arbeitsplätzen. Niemand kauft längerfristig österreichische Technik wenn er die neuesten Entwicklungen hier nicht vorgestellt bekommen kann.
Alleine durch sinnvolle Rahmenbedingungen könnten in Österreich im Ökostrombereich bis zum Jahr 2020 ein Investitionsvolumen von ca. 26 Mrd. Euro ausgelöst werden und damit zusätzlich ca. 61.000 zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden. Investitionen die uns aufgrund der bereits stattfindenden Energiekrise und der Notwendigkeit der Minderung des Schadstoffausstoßes nicht ausbleiben sondern maximal aufgeschoben werden können. Mit einem einzigen Unterschied: wird jetzt gehandelt, dann kann österreichisches know how und Arbeit eingesetzt werden - erfolgt die Umsetzung dank der Vergangenheitspolitik der Arbeiterkammer erst in 5 oder 10 Jahren dann erfolgt die Umsetzung, nach der Vernichtung dieser Arbeitsplätze im Inland, mit ausländischer Technik und deren Arbeitskräften.
Die Sozialdemokraten anderer Staaten haben das riesige Arbeitskräftepotenzial der Erneuerbaren bereits erkannt und setzen in der Energie- als auch Arbeitsmarktpolitik voll auf diese Karte.
Die ARGE Kompost und Biogas Österreich fordert daher die Arbeiterkammer auf von erfolgreichen Beispielen zu lernen und Ausbau von Green Jobs in Österreich durch kostendeckende Ökostromtarife zuzulassen.