Hohes Potential durch sauberen Strom
Quelle: auszugsweise von Ökostandard vom Juni 2011

Dank seiner nachhaltigen Stromproduktion hält Österreich die Pole-Position in Europa für den Einstieg in die E-Mobilität - beste Voraussetzungen für die CO2 - Emissionen im Straßenverkehr.

Österreich ist mit einem CO2-Ausstoß von 155 Gramm pro erzeugter Kilowattstunde Strom neben Frankreich und Schweden das Land mit dem saubersten Strom in der europäischen Union.
Als durchaus realistisch wird daher von Experten das Erreichen der Ziele der heimischen Energiestrategie eingeschätzt. Bis 2020 sollen rund eine Viertelmillion elektrisch betriebener Fahrzeuge auf Österreichs Straßen unterwegs sein und so rund 430.000 Tonnen CO2 eingespart werden.
Ermöglicht wird diese Entwicklung in Richtung E-Mobilität durch die nachhaltige Stromproduktion in unserem Land, denn 69 Prozent des Stromes stammen aus Wasserkraft und erneuerbaren Energien.
E-Mobilität ist dann als sauber einzustufen, wenn der verwendete Strom weitgehend ohne Treibhausgasemissionen erzeugt wird.
Wegen dem heimischen Strommix - der zu einem wesentlichen Anteil aus kalorischer und Atomenergie besteht - produziert ein Elektrofahrzeug in Österreich lediglich um 80 Prozent weniger CO2 als ein Benzin- oder Dieselauto. Länder die bereits jetzt eine CO2 intensive Strombilanz haben würden durch den Umstieg auf E-Autos ihre Emissionsbilanz sogar verschlechtern.

Notwendige Rahmenbedingungen

Die Entwicklung der E-Mobilität benötigt intensive Anstrengungen.
So kann die Wasserkraft bis zum Jahr 2020 noch um sieben Milliarden Kilowattstunden ausgebaut werden. Die Stromproduktion aus Windkraftanlagen lässt sich um 4,3 Milliarden Kilowattstunden, die Erzeugung aus Biomasse um 2,9 Milliarden Kilowattstunden und jene aus Photovoltaik- und Geothermie um jeweils 100 Millionen Kilowattstunden steigern.

Da die Treibhausgas-Emissionen in Österreich zum Großteil aus dem Verkehr stammen ist ein Umstieg auf E-Autos raschest in Angriff zu nehmen, der zusätzlich benötigte Strom sollte aber ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen stammen.

Wichtige Voraussetzungen für die Einführung von Elektroautos ist die Realisierung der notwendigen Infrastruktur sowie - bedingt durch die teureren Batterien - die steuerliche Begünstigung bei der Anschaffung und Betrieb eines E-Autos.

Die 69 Prozent Strom aus erneuerbaren Energiequellen, auf die Österreich jetzt so stolz ist, haben auch schon einmal andersgeklungen.
Der Begriff "78,1 Ziel" dürfte vielleicht noch manchem in Erinnerung sein.

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Die Preisentwicklung für Strom wie er am Markt eingekauft werden kann zeigt die untenstehende Grafik. Strom-Marktpreisentwicklung

Diese Kurve weist eine ständig steigende Tendenz auf und ist der Kurve für den Anstieg des Ölpreises nicht unähnlich.

Ölpreisanstieg_5 Jahre

70% Strom aus erneuerbaren Energien - soweit waren wir im Jahr 2002 schon - wir haben uns damals vorgenommen den Stromanteil sogar auf 78,1 Prozent zu erhöhen.
Von NGO`s wurde damals bereits hingewiesen, dass sich der Anteil aber senken wird, sollte es nicht zu einer grundlegenden Änderung der österreichischen Energiepolitik kommen.
Diese Zielvorstellung wird heute nicht einmal mehr in den Mund genommen, man wollte sie einfach vergessen. Stattdessen wird immer wieder betont, dass Österreich mit 69 Prozent Ökostromanteil vergleichsweise mit anderen Ländern - die halt keine Wasserkraft besitzen - gut dasteht.

Man kann sich also leicht ausrechnen, wann der Strompreis - der ja mit dem Ölpreis zwangesläufig korreliert - jenen Wert erreicht an dem die erneuerbaren Energien konkurrenzfähig sind.
Am raschesten werden dies Windkraftanlagen erreichen für die derzeit 9,7 Cent/kWh bezahlt wird.
Billiger sind nur Geothermieanlagen mit 7,5 Cent/kWh - deren Ausbaupotential in Österreich sehr beschränkt ist.

Jede vermiedene Kilowattstunde aus kalorischen Kraftwerken vermindert den CO2 Ausstoß und senkt wiederum die von der EU vorgegebenen Grenzwerte, deren Überschreitung mit Strafzahlungen bedroht ist.
Die Förderung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen bringt demnach 2 Vorteile, nämlich Erreichen der vereinbarten Ziele und weniger CO2.

Dass ohne äusseren Druck nichts geht zeigen die verzweifelten Anstrengungen der Automobilbranche möglichst rasch vor anderen Konkurrenten ein E-Auto auf den Markt zu bringen.

siehe auch:   »     Photovoltaik kann Atomstromimport ersetzen