Keine Förderung für Ölheizungen und ein striktes Werbeverbot
Seit etlichen Tagen wird von OMV und Co. sehr massiv unter der Bezeichnung "Klimaschutzinitiatve" für Heizen mit Öl in Rundfunk und Tageszeitungen geworben.
Es werden zwar Fördermittel für Photovoltaik und andere Erneuerbare Energien gedeckelt,
bzw. gibt es in Niederösterreich keine Landesförderungen für Solarthermie und Photovoltaik mehr, andererseits will die Mineralölwirtschaft
mit Unterstützung der Wirtschaftskammer 900.000 Ölheizungen bis 2016 erneuern und fördern.
Die Förderung für eine neue Ölheizung beträgt im heurigen Jahr 2.000 €.
Hier werden gutgläubige HausbesitzerInnen finanziell umgarnt und dann über den Tisch gezogen. Die 2000 Euro scheinen anfangs
attraktiv, doch bei drastisch steigenden Ölpreisen in naher Zukunft wird die jetzt verlockende Abhängigkeit von der Ölindustrie
teuer zu bezahlen sein. Die Unternehmen wollen HausbesitzerInnen damit
Heizungen schmackhaft machen, die die nächsten 20 Jahre den Klimawandel zusätzlich und völlig unnötig anfeuern werden.
Die Hausbesitzer werden getäuscht weil ihnen niedrige Betriebskosten für ihre Ölheizungen versprochen werden obwohl sie wissen, dass der
Ölpreis seit Jahren ständig steigt. siehe auch: Die Ölmärkte haben Feuer gefangen.
Fragwürdig ist außerdem, dass die OMV, welche sich zu rund 30 Prozent in staatlicher Hand befindet, bei einer solch klimaschädlichen
Aktion überhaupt mitmachen kann. "Mit den österreichischen Zielen der CO2-Reduktion und einer größeren Energieunabhängigkeit hat dies
wahrlich nichts zu tun.
Es kann sich somit jeder Österreicher selbst ausrechnen wie hoch der Ölpreis in etwa 5 Jahren liegen wird und die Betriebskosten für die
Heizungsanlage - an die er 20 Jahre gebunden sein wird - betragen werden.
Eine Gegenstrategie
HausbesitzerInnen sollen statt den klimazerstörerischen Ölheizungen in eine thermische Gebäudesanierung investieren. Denn damit werden
direkt und langfristig Energie sowie Kosten gespart und somit das Klima geschont. Bei bereits sanierten Häusern lohnt sich ein Wechsel auf erneuerbare
Energieträger wie Holz (Pellets, Hackschnitzel) oder Sonne (Solarthermie), für die es von staatlicher Seite Förderungen gibt.
Das Diagramm zeigt, dass eine Ölheizung am teuersten kommt. Sie erzeugt ausserdem das klimaschädliche CO2, eine Heizung für die keine
Werbung gemacht und schon gar nicht gefördert werden sollte.
Am besten wäre es diese Öfen mit der Aufschrift zu versehen "Achtung das Heizen könnte ihre Gesundheit gefährden", so wie dies bei
Zigarettenpackungen längst gesetzlich vorgeschrieben ist.
Jede weitere Ölheizung ist ein desaströser Schritt zurück.
Die Energiewende muss sofort beginnen. Jede neu installierte Ölheizung und jedes neue Gaskraftwerk ist ein Rückschritt.
Die Förderaktion für Ölkessel zeigt die
Auswüchse in unserem Energiesystem. "Eine Ölheizung hat mit Nachhaltigkeit rein gar nichts zu tun - auch wenn in einer
Presseaussendung von Österreichs Mineralölindustrie und Energiehandel das Gegenteil behauptet wird. Insgesamt will die Branche für diese
Förderaktion bis 2016 130 Millionen Euro ausgegeben - was sich bei
den derzeitigen Ölpreisen und den voraussehbaren Trends auch mehr als
rentieren dürfte.
Verlierer bleiben die Haushalte, die sich nach
einem vermeintlichen Schnäppchen beim Heizungstausch auf weitere
Jahrzehnte in die Abhängigkeit der fossilen Lobby begeben. Denn
weitere Preisanstiege bei den Fossilen und horrende Kosten für
CO2-Zertifikatsankäufe stehen unmittelbar vor der Tür".