4.1.2008
Ölpreis wird auf 200 Dollar steigen

3.1.2008
Ölpreis erreicht 100-Dollar-Marke

5.12.2007
Energiemärkte im Umbruch

Für viele Fachleute kommt der Anstieg der Ölpreise nicht überraschend

Erdöl - Gefahr für den Weltfrieden

Der Kampf um die Droge

Wie lange sich Erdöl und Erdgas zur Energiegewinnung nutzen lassen, ist unklar. Klar ist aber, dass irgendwann die Ressourcen knapp werden. Und die Umwelt kaputt sein wird, wenn nicht endlich Alternativen genutzt werden.

125 Jahre hat die Welt gebraucht, um die erste Billion Petroleum zu verbrauchen. Bei der derzeitigen und künftigen Nachfrage wird es knapp 30 Jahre dauern, um die zweite Billion zu schaffen. Gründe dafür sind der rapid steigende Öldurst von China. Auch Entwicklungsländer setzen mittlerweile auf einen energieintensiven Lebensstil.

Die Welt ist auf begrenzte Erdölressourcen nicht eingestellt. Entweder passt sich die Nachfrage durch Energiesparen und Umstieg auf Erneuerbare Energien schnell an oder die Weltwirtschaft wird über explodierende Ölpreise und einer daraus folgenden Depression zu einer schnellen Anpassung gezwungen. Die Gewinne der Mineralölkonzerne erreichen schon jetzt nie gekannte Höhen. Exxon Mobil macht 100 Millionen Dollar Gewinn am Tag. Dieser Gewinn ist so hoch, dass er nicht mehr investiert werden kann, da geeignete Förderstätten fehlen. Doch statt in erneuerbare Energien zu investieren werden diese Krisengewinne für Dividenden oder Aktienrückkäufe ausgegeben. Zahlen darf dies der kleine Verbraucher.

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Es sind keine guten Nachrichten, die in letzter Zeit aus dem Energiesektor zu hören sind. Jeder österreichische Haushalt hat im Vorjahr im Durchschnitt 260 Euro mehr für Energie bezahlt als 2004. Förderengpässe und hohe Nachfrage in China ließen den Ölpreis steigen, dazu kam die Diskussion über die Versorgungssicherheit im Zuge des Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine. Und dass fossile Energieträger CO2-Schleudern und damit ökologischer Wahnsinn sind, fließ in die Diskussion noch gar nicht ein.

Ölpreis 2008: gegenüber 2004 um 90 Prozent gestiegen

Diagramm-Ölpreisentwicklung-3-Jahre weiter

Wann wird das Öl knapp? Mit welchen Preisen ist zu rechnen?

Die Preise werden steigen, das wird uns mittlerweile anschaulich vor Augen geführt. Wesentlich brisanter ist jedoch das ungeheure Gefahrenpotential, das beim Absetzen der Droge Erdöl frei wird. Engpässe und die daraus resultierenden Preise werden die Gefahr militärischer Interventionen potenzieren.

Der eigentliche Grund für den Golfkrieg ist der Kampf ums Erdöl, es ist für die USA von existenzieller Bedeutung, daher ist auch die Außenpolitik der USA auf die Erschließung neuer und die Sicherung bekannter Quellen ausgerichtet. Die Vereinigten Staaten verbrauchen ein Viertel der Erdölproduktion der Welt. Das sind 20 Millionen Barrel täglich. Davon werden 52% importiert, wiederum 25% des Imports stammt aus dem Nahen Osten. Obwohl der Irak seit dem 2.Golfkrieg unter einem Boykott seiner Ölexporte leidet, sind die USA ein großer Abnehmer des irakischen Rohstoffes. Darüber hinaus verfügt der Irak nach Saudi-Arabien über die größten Erdölreserven in der Region.

Auch hierzulande müssen rund 77 Prozent der eingesetzten Energie durch fossile Energieträger bereitgestellt werden. 80 Millionen Barrel werden täglich gefördert. Dass irgendwann der letzte Tropfen Öl gefördert sein könnte, will man allerdings weder bei der Europäischen noch bei der Österreichischen Energieagentur glauben. Schließlich wird laufend Öl gefunden. Kompliziertere Fördertechnologien bedingen allerdings, neben der größeren Nachfrage ein noch stärkeres Ansteigen des Ölpreises, wodurch andere - erneuerbare - Energieträger interessant werden.

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Der Ölpreis steigt aber manchmal fällt er sogar

Diagramm-Ölpreisentwicklung"

Der Atomstreit mit dem Iran und Unruhen in den Ölfördergebieten von Nigeria haben den Ölpreis weiter angetrieben. Seit Jahresbeginn ist der US-Ölpreis bereits um über vier Dollar gestiegen. Die nächste Teuerungswelle rollt an.
Das Muskelspiel des russischen Präsidenten Putin irritiert den Öl und Gasmarkt.
Die Folge: eine längst ins Auge gefasste Gaspreiserhöhung um 17,2 % lässt nicht lange auf sich warten und der Strompreis wird ebenfalls wegen des gestiegenen Gaspreises um 5,1 % erhöht. Wir befinden uns in einer Preisspirale, die nicht mehr zurückgedreht werden kann.
In den Medien ist diese Preiserhöhung - 70 Euro für einen Wiener Haushalt - kaum eine Schlagzeile wert und von den Betroffenen wird es als unvermeidlich zur Kenntnis genommen, da man doch nichts dagegen unternehmen könne. Außerdem kommt die nächste Strom- und Gasrechnung erst in einem Jahr.

Bisher waren die sehr komfortablen und historisch hohen Lagerbestände ein Entlastungsfaktor in einem seit geraumer Zeit politisch sehr angespannten Marktumfeld. Doch die erneut sehr stark gefallenen Benzinbestände, die um diese Jahreszeit besonders kritisch betrachtet werden, lassen die Sorgen über eine ausreichende Versorgung wieder aufkeimen. Zudem zeichnet sich in den Krisenregionen Nigeria und Iran keine Entspannung ab. Ganz im Gegenteil - die Fronten im Atomkonflikt scheinen sich zunehmend zu verhärten, was eine friedliche Beilegung immer schwerer und unwahrscheinlicher macht. Ein Ausfall der iranischen Öllieferungen hätte für die Ölmärkte wohl verheerende Auswirkungen. Wie wahrscheinlich solch ein Szenario ist, vermag allerdings derzeit wohl niemand richtig einschätzen zu können.