06.11.2009
VEÖ: PR-Gurkerl für Umweltdachverband

Stromkennzeichnung ist gesetzlich geregelt.


E-Wirtschaft wehrt sich gegen Vorwürfe

Umweltdachverband: "Atom-Birne 2009" geht an Verbundtochter!
Quelle: APA Nachricht vom 6.11.2009

Aktueller Bericht der E-Control zeigt Missstände der Stromwirtschaft auf

Verbund wirbt mit sauberer Wasserkraft, verkauft mit Vertriebstochter Austrian Power Sales aber Billig-Atomstrom durch die Hintertür.

"Der neueste Stromkennzeichnungs-Bericht der E-Control zeigt, welche Stromfirmen ihren KundInnen Atomstrom 'unterjubeln' und somit Strom als Mogelpackung verkaufen. Erkennbar ist dies am UCTE-Mix, der einen Atomstromanteil von 30 % aufweist", erklärt Gerhard Heilingbrunner, Präsident des Umweltdachverbandes. An der Spitze der Atomstrom-Sünder steht die Verbund-Tochtervertriebsgesellschaft Verbund-Austrian Power Sales GmbH, die als Billigstromanbieter zu 89 % UCTE-Mix verkauft. "Die Verbund-Muttergesellschaft wirbt österreichweit mit einer aufwändigen Anzeigenkampagne mit sauberer Wasserkraft und Erneuerbaren, verkauft mit ihrer Vertriebstochter aber billig eingekauften und nach Österreich importierten Atomstrom. Das ist für einen der Republik Österreich gehörenden E-Wirtschaftsbetrieb absolut unverantwortlich. Austrian Power Sales produziert zudem 0,000703 g/kWh radioaktiven Abfall! Das nenne ich eine scheinheilige Energiepolitik. Wir vergeben daher die Atom-Birne 2009 an die Verbundtochter und symbolisch an Verbundchef Wolfgang Anzengruber", so Heilingbrunner.

Der UWD appelliert an Anzengruber und die im Mehrheitseigentum der Republik stehende Verbundgesellschaft, die ja selber zu 100 % atomfreien Strom anbietet, auch die Tochtergesellschaft endlich auf Erneuerbare umzustellen. Um gesellschaftspolitische Ziele wie Versorgungssicherheit und Klimaschutz zu erreichen, bedarf es zudem einer wirksamen Energiesparoffensive - Atomstromimporte und zügelloser Energieverbrauch sind der falsche Weg, um Österreich in eine nachhaltige Energiezukunft zu führen", so Heilingbrunner.

Schwarze Schafe unter Stromanbietern mit enormem Atomstromanteil

Es gibt eine ganze Reihe von Billigstromanbietern, die allesamt im Eigentum der öffentlichen Hand stehen, wie die genannte Verbund-Austrian Power Sales, oder die KELAG in Kärnten und die My Electric in Salzburg.
Weitere "Atom-Birnen 2009" gehen daher an:
MyElectric Energievertriebs- und Dienstleistungs GmbH (88 % UCTE-Mix);
Energie Klagenfurt (76 %); Energie Graz (68 %); KELAG (58 %); TIWAG (30 %); Innsbrucker Kommunalbetriebe (30 %); Linz Strom Vertrieb (4 %).

Energie-Oscar 2009 für 100% atomstromfrei

Wie es auch ohne Atomstrom geht, zeigen etwa Wien, Niederösterreich und Oberösterreich, deren Landesgesellschaften nur Strom ohne Atomkraftanteil anbieten.
Einen Energie-Oscar 2009 bekommen daher u.a.: Wien Energie, EVN, Energie AG Oberösterreich.

Umwelt-Oscar 2009 für 100 % Erneuerbare

Darüber hinaus verdienen sich jene Unternehmen, die zu 100 % aus erneuerbaren Energien liefern und damit weder CO2-Emissionen noch radioaktiven Abfall verursachen, einen Umwelt-Oscar. Einen solchen verdienen 2009 insgesamt 23 Anbieter, darunter z.B. oekostrom AG und Alpen Adria Energie.