Grüne stellen Regierung "Solarultimatum"

Zustimmung zu 2/3-Gesetz nur, wenn Ökostrom-Stillstand beendet wird

Ökostromgesetz muss geändert werden

Die Novelle zum Ökostromgesetz, die im Vorjahr beschlossen wurde, aber noch nicht in Kraft ist, muß geändert werden.

Der Grund: Die EU-Kommission hat der Ausnahmeregelung für die Industrie nicht zugestimmt, sondern prüft diese jetzt vertieft.
Minister Mitterlehner will die Ökostromförderung nun ohne die Ausnahmeregelung für die Industrie in Kraft treten lassen. Wenn das Parlament das nicht beschließt würde das alle anderen Nutznießer der Ökostromförderung, wie kleinere Kraftwerke monatelang behindern. Für die Änderung ist die Zustimmung der Opposition notwendig.

Die Ökoenergie-Erzeuger werden hingehalten. Dabei stehen sie seit langem in den Startlöchern, um bei geringer Anreizfinanzierung vier Milliarden Euro zu investieren und tausende Arbeitsplätze zu schaffen. Es ist unverständlich, warum gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten dieses enorme Potential nicht rasch genützt wird.

SPÖ und ÖVP wollen das Ökostromgesetz im Nationalrat neu beschließen, nachdem die EU-Kommission Teile des Gesetzes (konkret den Kostendeckel für die Industrie) im Hinblick auf eine mögliche ungerechtfertigte staatliche Beihilfe eingehend prüfen wird. Wie schon die Lockerung des Bankgeheimnisses ist auch das Ökostromgesetz eine sogenannte Zwei-Drittel-Materie, die Regierung braucht daher die Zustimmung mindestens einer Oppositionspartei. "Seit mehr als zwei Jahren herrscht beim Ökostromausbau absoluter Stillstand, die Regierung hat die riesigen Chancen in diesem Grünen Zukunftsmarkt völlig verschlafen, das muss sich ändern".
Das aktuelle Ökostromgesetz, das jetzt repariert werden soll, ist nicht geeignet den Stillstand zu beenden. Insbesondere im Bereich Photovoltaik sind die Fördermittel seit Monaten ausgeschöpft.