Grüne stellen Regierung "Solarultimatum"

Zustimmung zu 2/3-Gesetz nur, wenn Ökostrom-Stillstand beendet wird

Nationalrat beschließt Ökostromgesetz

Die Grünen sprechen von einem "Schwarzen Tag" für den Ökostrom.

Die Ökostrom-Novelle ist Mittwochabend vom Nationalrat mit der notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen worden. Die FPÖ unterstützte die Vorlage der Koalition, die in vielen Punkten eine Wiederholung eines Beschlusses aus dem Vorjahr ist. Denn wegen einer langwierigen Prüfung durch die EU konnte das Gesetz bisher nicht umgesetzt werden, nunmehr wurden die von Brüssel bereits genehmigten Teile nochmals in Kraft gesetzt. BZÖ und Grüne lehnten das Gesetz ab.

Durch die Novelle wird die jährliche Fördersumme für neue Anlagen von 17 auf 21 Mio. Euro und die garantierte Dauer der Einspeistarife von 11,25 Euro auf bis zu 20 Jahre angehoben. Für energieintensive Betriebe sollten eigentlich die Kosten auf 0,5 Prozent des Nettoproduktionswertes gedeckelt werden. Dieser Punkt wurde von der EU jedoch beanstandet. Stattdessen sollen energieintensive Betriebe nun bis zu 500.000 Euro der Mehrkosten für den Ökostrom zurückbekommen. Bis zu dieser Summe müssen staatliche Beihilfen nämlich nicht von Brüssel freigegeben werden.

Die Freiheitlichen konnte ins Boot geholt werden, indem ihnen höhere Zuwendungen für die Photovoltaik zugesagt wurden. Konkret soll die Investitionsförderung für private Photovoltaikanlagen von derzeit 18 Millionen Euro auf 35 Millionen Euro angehoben werden. Dies geschieht allerdings nicht im Rahmen des Gesetzes sondern durch die Ausschüttung von Mitteln aus dem Klimafonds.

"Schwarzer Tag"

Grünen-Umweltsprecherin Christine Brunner sprach gar von einem "schwarzen Tag für den Ökostrom". Das einzige, was geleistet werde, sei, eine völlige Behinderung der Ökoenergie-Branche zu beenden. Das Geld für die Photovoltaik entstamme auch nur dem Klimafonds und gehe dafür bei anderen wichtigen Öko- und Klimaschutz-Projekten verloren.

Durch die Ökostrom-Novelle wird der Ausbau der Kleinwasserkraft beschleunigt. Martin Bartenstein (V) erinnerte daran, dass es durch das mit der FPÖ vereinbarte Paket fast zu einer Verdoppelung der Photovoltaik kommen könne. Gleichzeitig gab er aber auch zu bedenken, dass es sich bei der Photovoltaik um eine besonders teure Art der Energiegewinnung handle.